Katzenvideos gehören bekanntlich zum beliebtesten Online-Content seit Entstehung des Internets – und im Zuge des Instagram-Booms seit den frühen 2010er-Jahren war es kein großer Schritt mehr, dass Menschen auch damit begannen, für ihre Haustiere eigene Accounts anzulegen. Einzelne derart berühmt gewordene Hunde, Katzen und Co verzeichnen inzwischen größere Followerzahlen als die meisten menschlichen Influencer. Das Phänomen "Petfluencer" floriert, trendet und gewinnt zunehmend an Popularität.

Millionen-Followerschaft für Instagram-Kulttiere

Zu den berühmtesten Beispielen zählen der Pomeranian-Hund Jiffpom, der aktuell 9,4 Millionen Instagram-Follower mit seinem inszenierten Treiben begeistert, und die schielende Siam/Tabby-Mischlingskatze Nala Cat mit 4,5 Millionen Followern. Als "Doug The Pug" konnte sich ein Mops 3,6 Millionen Instagram-Fans sichern. Und unvergessen bleibt nicht nur bei Katzenfans die legendäre, inzwischen verstorbene Grumpy Cat, deren grantige Mimik unzählige Memes zierte. Mit 2,6 Millionen Followern bleibt sie hinter den etwas prominenteren Kolleginnen und Kollegen etwas zurück.

Warum stellt man sein Tier auf Instagram?

Freilich stellt sich die Frage, was die Beweggründe der Menschen sind, die ihre Haustiere via Instagram der Welt präsentieren. Vom harmlosen Gedanken, andere an der Freude am Treiben seines geliebten Tiers teilhaben zu lassen, bis hin zur Geschäftsidee, dass sich mit derlei unter gewissen Bedingungen auch gutes Geld verdienen lässt, reicht hier die Bandbreite.

Denn Haustiere mit entsprechender Instagram-Reichweite können ähnlich wie menschliche Influencer für die Werbung interessant sein und als relevanter Marketingfaktor für die Produkte und Dienstleistungen von Marken eingesetzt werden – etwa im Fall von "mensweardog", einem Account, der nach eigenen Angaben "the most stylish dog in the world" in Menschenkleidung zeigt, oder "tunameltsmyheart", einem Chiweenie-Hund mit charakteristischem Überbiss. Andererseits kann die Reichweite von Petfluencern auch für gemeinnützige Organisationen und Tierheime eingesetzt werden und dadurch durchaus positiv dazu beitragen, das Bewusstsein für Tierrechte und Tierwohl zu erhöhen und Geldspenden zu lukrieren.

Natürlich gibt es auch nicht wenige Menschen, die einer solchen "Vermarktung" von Haustieren höchst kritisch gegenüberstehen. Schließlich kann derlei die breite Masse an Fans auf die Idee bringen, sich ebenfalls kurzentschlossen ein solches Tier zuzulegen, ohne sich bewusstzumachen, dass ein Lebewesen, für das man auf Lebenszeit Verantwortung übernimmt, mehr als ein kurzlebiges Trend-Accessoire ist, das einem Klicks beschert. Die Folge kann sein, dass bestimmte Modehund-Rassen nicht selten im Tierheim landen. Andere beanstanden die würdelose öffentliche Darstellung, mit der Hund, Katze und Co online vorgeführt werden – ganz nach dem Motto "all for the gram".

Ihre Meinung, bitte!

Folgen Sie Haustier-Accounts auf Instagram und Co – und welchen? Was gefällt Ihnen daran – oder warum können Sie damit so gar nichts anfangen? Finden Sie Petfluencer in Ordnung, solange sie einem guten Zweck dienen, oder überwiegt für Sie der Spaßfaktor? Haben Sie vielleicht selbst bereits einen Account für Ihre Katze, Ihren Hund oder ein anderes Haustier erstellt – und was ist Ihre Motivation dahinter? Berichten Sie im Forum! (Daniela Herger, 5.5.2023)