Bei Infineon blickt man frohen Mutes in kommende Zeiten

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Der deutsche Chipkonzern Infineon, der in Österreich unter anderem mit einem großen Werk in Kärnten vertreten ist, schraubt seine Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr angesichts einer steigenden Nachfrage aus der Autoindustrie nach oben. Der Umsatz werde 2022/23 (per Ende September) um etwa 14 Prozent auf 16,2 Mrd. Euro zulegen, teilte Infineon am Donnerstag mit. Das wären um rund 700 Millionen mehr als bisher geplant.

Auch die operative Umsatzrendite (Segmentergebnismarge) soll mit rund 27 (bisher: 25) Prozent höher ausfallen als gedacht. Dabei geht Infineon von einem höheren Dollar-Wechselkurs von 1,10 (statt 1,05) Euro aus. Die 830 Mio. Dollar (752 Mio. Euro) teure Übernahme der kanadischen GaN Systems, einem Hersteller neuartiger Leistungshalbleiter, sei in der Prognose noch nicht enthalten.

Ausblick

"Unsere Geschäfte rund um Elektromobilität, erneuerbare Energieerzeugung und Energieinfrastruktur entwickeln sich stark", sagte Vorstandschef Jochen Hanebeck. Dagegen sei bei Chips für Smartphones, PC und Haushaltsgeräte noch kein Aufschwung zu erkennen. Die Branchentrends dürften sich bis zum Ende des Geschäftsjahres fortsetzen. "Insgesamt sind wir für die weitere Geschäftsentwicklung von Infineon jedoch sehr zuversichtlich." Der Konzern hatte bereits Ende März eine Erhöhung der Prognose angekündigt, diese aber nicht beziffert.

Im zweiten Quartal schrieb Infineon mit einem Segmentergebnis von 1,18 Mrd. Euro operativ erneut einen Milliardengewinn. Der Umsatz lag mit 4,12 Mrd. Euro um 4 Prozent höher als im ersten Quartal, getrieben vom Geschäft mit den Autoherstellern und der Industrie. Für das laufende dritte Quartal (April bis Juni) geht Infineon wegen des ungünstigeren Dollar-Wechselkurses von einem etwas geringeren Umsatz von rund 4 Mrd. Euro aus.

Auch die Segmentergebnis-Marge werde mit 26 Prozent etwas geringer sein als zuletzt. Zwischen Jänner und März hatte sie mit 28,6 Prozent deutlich über den eigenen Erwartungen gelegen. (APA, 4.5.2024)