Ed Sheeran bei einem Gig in New York 2021.

Foto: AP, Charles Sykes/Invision

Irgendwie ist er anders als die anderen Musikerinnen und Musiker, die vor 60.000 Menschen in den Fußballstadien großer Städte spielen. Aber man weiß nicht genau, warum. Bis man die neue Dokumentation über sein Leben und seine Karriere gesehen hat.

Der Gitarrenkünstler, Solosänger und Songwriter Ed Sheeran hat es vom Straßenmusiker zum Weltstar geschafft, seine Musik spricht viele Menschen genau an: Lieder über Freundschaft, Liebe, Hoffnung, und dabei rappt er sogar manchmal oder produziert gemeinsam mit Sängerinnen und Sängern aus ganz anderen Genres, wie 50Cent oder Justin Bieber. Er wirkt in der Doku The Sum of It All auf Tour auf Disney+ wie ein bodenständiger cooler Kumpel von nebenan, wenn er privat auf seiner Couch sitzt und Geschichten erzählt.

Die erste Folge scheint dabei sogar schon zu kitschig, fast zum Augenverdrehen. Sheeran hat die Liebe seines Lebens gefunden, sie verstehen sich wie zwei beste Freunde, sie heiraten, bekommen zwei Kinder, er spielt dem Baby im Bauch seiner Frau Cherry Lieder auf der Gitarre vor.

Disney Plus

Genauso schlagartig wie dieser Eindruck hat sich aber auch Ed Sheerans Lebens im letzten Jahr geändert. Nicht nur hat seine Frau während ihrer Schwangerschaft eine Krebsdiagnose bekommen, im selben Monat ist auch noch sein bester Freund, Weggefährte und Musikproduzent Jamal gestorben.

Bewegend wird es spätestens ab dem Zeitpunkt, als Cherry offenbart, der Doku zugesagt zu haben, weil sie nicht wusste, wie sich ihre Krankheit entwickeln würde. Und bewegend ist die Doku, weil sie zeigt: Selbst wenn alles perfekt ist und der Erfolg in den Zenit steigt, auch dann bleiben Schicksalsschläge oft nicht aus. (Melanie Raidl, 5.5.2023)