Auf den Wecker sollte man sich verlassen können.

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Wenn Sprachassistenten mit einzelnen Wörtern aktiviert werden können, dann kann das seine Tücken haben. So wurde durch die Erwähnung des Wortes "Alexa" in Filmen oder Podcasts mehrfach der Amazon-Service im Haus des Betreffenden aktiviert, nun sorgt ein alter Pixies-Song dafür, dass Leute ihren Google-Wecker nicht mehr hören.

"Stop, Hammer time"

Es war eigentlich eine gute Idee von Google. Dank der Wörter "Stop" oder "Snooze" konnte man den Alarm mithilfe des Google Assistant zum Schweigen bringen, ohne vorher "Hey Google" sagen zu müssen. War der Service zunächst nur für die smarten Lautsprecher beziehungsweise Displays von Google verfügbar, wurde er schließlich auf Google Phones erweitert.

Am Donnerstag sorgte passend dazu ein Posting auf der Plattform Reddit für Aufsehen, als zum Song "Where Is My Mind" das darin vorkommende Wort "Stop" den Alarm des Nutzers verstummen lässt. Dieser ist nach eigenen Aussagen Fan zufälliger Playlists auf Spotify, um sich davon wecken zu lassen. An manchen Tagen sei der Alarm aber gar nicht oder nur sehr kurz angegangen, verrät er auf Reddit. Nach einer kurzen Recherche seinerseits wurde das Problem erkannt: Es lag an ebenjenem Pixies-Song.

Das liegt wohl daran, dass im Pixies-Song das Wort ohne melodische Untermalung genannt wird und so Google offenbar das Wort nicht als Liedtext, sondern als Befehl wahrnimmt. Eine Recherche zahlreicher anderer Nutzerinnen kam nämlich zu dem Schluss, dass dieses Problem allein bei diesem Song auftritt. Das Wort "Stop" kommt nämlich nicht nur in "Where Is My Mind" vor, sondern auch in zahlreichen anderen Liedern, etwa in "U Can’t Touch This" von MC Hammer, "Ice Ice Baby" von Vanilla Ice oder auch "Don’t Stop Me Now" von Queen. Bei diesen Songs geht der Alarm mit dem die Diskussion auslösenden Wort allerdings nicht aus.

Android Police Clips

Nie mehr zu spät

Die Band hat sich auf Twitter mittlerweile "entschuldigt". Mit einem Wecker, einem Telefon und einem Stoppschild weisen sie auf ironische Weise auf den Fauxpas von Google hin.

Wer sichergehen will, dass er nicht aufgrund dieses wunderbaren Songs zu spät ins Büro kommt, der kann diesen Direktbefehl in den Assistent-Einstellungen deaktivieren.

Alternative gefunden

Dass dieser Wecker-torpedierende Assistent nicht mehr die höchste Relevanz im US-Konzern hat, wurde durch diverse Entwicklungen mehrfach bestätigt. Vor allem der interne Konkurrent Bard zeigt, dass das Tech-Unternehmen ihren Assistenten mittelfristig in Pension schicken will. Mit Bard will Google seine Websuche auf Augenhöhe mit ChatGPT und anderen Mitbewerbern entwickeln, auch wenn intern bereits Kritik an dem neuen KI-Tool geäußert wurde. Es sei "abstoßend", wurden Mitarbeitende Ende April 2023 zitiert. (red, 5.5.2023)