Die Bayern setzen Borussia Dortmund im Titelkampf unter Druck.

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Christoph Baumgartner spielte für Hoffenheim auf.

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Eintracht-Coach Oliver Glasner musste auf die Tribüne.

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Bremen – Der FC Bayern München hat auf dem Weg zum neuerlichen Titelgewinn in der deutschen Fußball-Bundesliga einen Pflichtsieg eingefahren. Der Rekordchampion gewann am Samstag auswärts gegen Werder Bremen mit 2:1 und liegt damit vorerst vier Punkte vor dem ersten Verfolger Borussia Dortmund, der am Sonntag den VfL Wolfsburg empfängt. Coach Oliver Glasner verlor mit Eintracht Frankfurt bei Hoffenheim 1:3 und ließ danach eine Wutrede vom Stapel.

Für die TSG war es ein Befreiungsschlag im Abstiegskampf, zu dem Christoph Baumgartner einen wesentlichen Beitrag leistete. Der ÖFB-Teamspieler erzielte gegen die Frankfurter das 1:0 für die Hausherren und holte außerdem den Elfmeter zum 2:0 heraus. Hoffenheim ist 14., der Vorsprung auf den von Stuttgart gehaltenen Relegationsplatz beträgt drei Runden vor Schluss vier Punkte.

Die Stuttgarter verloren bei Hertha BSC mit 1:2, womit das Schlusslicht aus Berlin nur noch drei Zähler hinter den Schwaben liegt. Punktegleich mit Stuttgart Vorletzter ist der VfL Bochum nach einem 0:2 bei Borussia Mönchengladbach. Augsburg vergrößerte den Polster auf die Abstiegszone durch ein 1:0 vor eigenem Publikum gegen Union Berlin auf sechs Punkte. RB Leipzig gewann in Freiburg 1:0 und schob sich an den Breisgauern und Union Berlin vorbei an die dritte Stelle.

Die Bayern hatten in Bremen in der ersten Hälfte Probleme, Erleichterung brachten erst die Tore von Serge Gnabry (62.) und Leroy Sane (72.) nach dem Seitenwechsel. Werder verkürzte durch einen sehenswerten Weitschuss von Niklas Schmidt (87.), die Münchner gaben den Sieg jedoch nicht mehr aus der Hand. Marco Friedl und Romano Schmid waren bei den Hanseaten über die komplette Distanz im Einsatz.

Baumgartner per Kopf

In Sinsheim erwischten die Gastgeber dank Baumgartner einen Start nach Maß. Der Niederösterreicher köpfelte bereits in der achten Minute unbedrängt zum 1:0 ein. In der 41. Minute verwertete Andrej Kramaric einen Penalty, der nach Foul von Daichi Kamada an Baumgartner verhängt worden war. Wenig später sah Eintracht-Trainer Oliver Glasner die Rote Karte – offenbar, weil er während einer Unterbrechung einen Ball aufs Spielfeld bugsiert hatte.

Ebenfalls noch kurz vor der Pause stellte Ihlas Bebou auf 3:0 für Hoffenheim. Die Frankfurter erfingen sich erst in der zweiten Hälfte. Zunächst wurde Hoffenheims Stanley N'Soki ausgeschlossen (48.), dann erzielte Mario Götze den Anschlusstreffer (54.). Zu mehr reichte es für die Hessen allerdings nicht mehr.

Danach hielt Glasner auf der Pressekonferenz eine Wutrede. "Hört auf damit, der Mannschaft irgendwas mit nicht kapieren vorzuwerfen. Der alte Makoto Hasebe ist 39 Jahre alt, der spielt das dritte Mal 90 Minuten in dieser Woche. Der hat teilweise Blut im Urin", sagte Glasner auf die Frage, ob seine Mannschaft nach den Niederlagen von Bayer Leverkusen und Mainz die Chance nicht gesehen habe.

"Hör mir mit diesem Müll auf. Ich weiß, was die Jungs hier leisten", sagte der Oberösterreicher, der den fragenden Journalisten wütend zurechtwies. Seine Stimme wurde in dem Monolog immer lauter. "Diese Mannschaft bestreitet das zweite Finale im zweiten Jahr. Sie haben es natürlich kapiert", rief Glasner vom Podium. Als er direkt im Anschluss bei einer weiteren Frage beantworten sollte, wessen Idee der Interview-Boykott der Frankfurter Profis am Samstag war, antwortete er leise: "Ich war auf der Tribüne."

ran Bundesliga

Während die Eintracht in der Bundesliga schon seit zehn Runden sieglos ist, gelang dem Tabellenletzten Hertha BSC mit dem 2:1 gegen Stuttgart der erste Dreier nach zuvor acht erfolglosen Versuchen. Marc Oliver Kempf (29.) und Florian Niederlechner (45.+2) netzten für die Berliner, das Tor von Serhou Guirassy (38.) war für den VfB zu wenig.

Mittendrin im Abstiegskampf befindet sich auch der VfL Bochum nach dem 0:2 durch Treffer von Jonas Hofmann (35.) und Lars Stindl (91.) in Gladbach. Bei den Siegern spielte Stefan Lainer bis zur 94. Minute, Hannes Wolf wurde in der 81. Minute eingetauscht. Bei Bochum fehlte Kevin Stöger wegen einer Erkrankung.

Ebenfalls krankheitsbedingt versäumte Philipp Lienhart die 0:1-Heimniederlage seiner Freiburger gegen Leipzig, sein Clubkollege Michael Gregoritsch wurde in der 83. Minute ausgewechselt. Für das Goldtor der Leipziger, bei denen Konrad Laimer bis zur 90. Minute im Einsatz war, sorgte Kevin Kampl mit einem Sololauf und dem nötigen Ballglück. Leipzig-Coach Maro Rose wechselte in der 90. Minute Xaver Schlager für Konrad Laimer ein und bescherte dem Oberösterreicher damit sein Comeback nach mehrwöchiger Verletzungspause. Schlagers Landsmann Christopher Trimmel kam bei der 0:1-Niederlage von Union Berlin in Augsburg in der 78. Minute aufs Feld. (APA; 6.5.2023)

Bayer Leverkusen – 1. FC Köln 1:2 (1:2)

Tore: 0:1 Selke (14.), 1:1 Adli (28.), 1:2 Selke (36.)

Zuschauer: 30.210 (ausverkauft)

FSV Mainz 05 – Schalke 04 2:3 (0:1)

Tore: 0:1 Bülter (26.), 1:1 Barreiro (53.), 1:2 Krauß (60.), 2:2 Martin (70.), 2:3 Bülter (90.+12, Foulelfmeter nach Videobeweis)

Zuschauer: 33.305 (ausverkauft)

SC Freiburg – RB Leipzig 0:1 (0:0)

Tor: 0:1 Kampl (73.)

Zuschauer: 32.900

TSG Hoffenheim – Eintracht Frankfurt 3:1 (3:0)

Tore: 1:0 Baumgartner (8.), 2:0 Kramaric (41., Foulelfmeter), 3:0 Bebou (45.+3), 3:1 Götze (54.)

Zuschauer: 30.150 (ausverkauft)

Rote Karte: Oliver Glasner (als Trainer von Eintracht Frankfurt) wegen unsportlichen Verhaltens (45.+1), Nsoki (Hoffenheim) wegen groben Foulspiels (48.)

Borussia Mönchengladbach – VfL Bochum 2:0 (1:0)

Tore: 1:0 Jonas Hofmann (35.), 2:0 Stindl (90.+1)

Zuschauer: 53.797

FC Augsburg – Union Berlin 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Beljo (53.)

Zuschauer: 30.660 (ausverkauft)

Hertha BSC – VfB Stuttgart 2:1 (2:1)

Tore: 1:0 Kempf (29.), 1:1 Guirassy (38.), 2:1 Niederlechner (45.+2)

Zuschauer: 63.443

Werder Bremen – Bayern München 1:2 (0:0)

Tore: 0:1 Gnabry (62.), 0:2 Sane (72.), 1:2 Schmidt (87.)

Zuschauer: 42.100 (ausverkauft)