Tiktok Airbnb
Das Video hat bereits über sieben Millionen Aufrufe auf der Social-Media-Plattform.
@kennedyallegedly auf Tiktok

Es sollte ein spaßiger Ausflug im Rahmen eines runden Geburtstags sein. 15 Freundinnen mieteten sich in eine Airbnb-Unterkunft in Vancouver ein, um dort eine gute Zeit zu verbringen. Eine der Freundinnen wirkte während der ganzen Zeit "paranoid", wie die betroffene Kennedy Calwell in einem aktuellen Tiktok-Video erzählt. Irgendwann fingen alle Mitgereisten an, das Apartment nach Kameras zu durchsuchen – bis sie wirklich eine fanden. Zumindest wurde das behauptet.

In der Steckdose

"Wir haben da drin geduscht und noch ganz andere Sachen gemacht", erzählt Calwell in dem veröffentlichten Video. Sie gibt zu, zunächst von ihrer Freundin genervt gewesen zu sein, als diese den Verdacht erstmals geäußert hatte, in der Wohnung könnten Kameras versteckt sein. Sie suchten "jeden Duschkopf, alle Bilderrahmen und Türgriffe" ab, bis sie eine verdächtige Steckdose fanden, die sie mit einem Buttermesser zerlegten. Tatsächlich fand sich darin eine kleine Kamera.

"Es sieht ganz normal aus, und dann seht mal auf den unteren Teil, schaut auf die kleine Kamera", erklärt Calwell im Video eine Einblendung der Steckdose. Man habe sofort die Polizei informiert, die sich gleich um den Fall gekümmert hat.

Guter Ratschlag

Sie empfiehlt im Video, Hotel- und Airbnb-Zimmer immer nach Kameras zu durchsuchen. Selbst fragt sie im Video, ob jemand Tipps für eine mögliche Klage gegen die Betreiber hat. Später in den Kommentaren erwähnt sie, dass die Vermieter Kontakt zu ihr aufgenommen und "nichts von den Kameras gewusst" hätten. Offenbar hatten sie die Wohnung ebenfalls nur angemietet.

In den über 12.000 Kommentaren finden sich neben Bestürzung auch zahlreiche Tipps. So würde Airbnb in solchen Fällen das Apartment sofort von der Plattform verbannen, heißt es da etwa. Immer wieder erzählen die Userinnen auch von ähnlich verstörenden Erlebnissen. In Colorado, so behauptet ein weiblich aussehender Avatar, hätte sie mit ihrer Familie ein Quartier bezogen: "Da war jemand im Haus hinter einer Wand."

Gegenüber "The Independent" wurde mittlerweile bestätigt, dass die betroffene Unterkunft von der Airbnb-Website verbannt wurde. "Wir verbieten versteckte Kameras und haben dem Gast zuvor eine Rückerstattung gewährt, während wir diesen Vorwurf untersuchen", sagt ein Airbnb-Sprecher. (red, 7.5.2023)

Update vom 26. Juli 2023

Mitte Juli kam dann die große Wende in der Geschichte: Die kanadische Polizei gibt auf ihrer Website ein "Airbnb Camera Update", wie sie schreibt. Im März sei der Vorfall rund um die Airbnb-Wohnung gemeldet worden. Danach habe man Spezialisten zu Rate gezogen, die meinten, die betroffene Unterkunft würde "verdächtig" aussehen. Danach übernahm ein forensisches Labor die Arbeit.

Erst am 30. Juni, also drei Monate nach der Anzeige, wurde intern festgestellt, dass es sich bei den elektrischen Installationen nicht um Spionage-Hardware handelte. Die Anzeigensteller, der Hausbesitzer und Airbnb seien mittlerweile darüber "informiert worden", schließt der neue Beitrag auf der Website der Polizei. (red, 26.7.2023)