Im Vordergrund des Events stand ganz klar das P60 Pro, das auch in Österreich erscheinen wird.

Foto: Huawei

Am Dienstag lud der chinesische Tech-Hersteller Huawei zahlreiche Pressevertreter nach München, um dort das kommende Line-up an Flagship-Produkten vorzustellen. Der größte Hingucker war wohl das neue Falthandy Mate X3, das jedoch nicht in Österreich erscheinen wird. Aber auch mit dem P60 Pro und der neuen Watch-Serie 4 zeigte man in vielen Bereichen auf.

Smartphones und Wearables

Der Fokus lag auf dem internationalen Event ganz klar auf dem P60 Pro, der neuesten Iteration des bekannten Huawei-Flagships. Im Mittelpunkt des Marketings steht bei der P-Serie einmal mehr das Kamerasystems. Ob dieses tatsächlich hält, was auf dem Event in München von vielen Huawei-Verantwortlichen versprochen wurde, konnte der STANDARD bereits vorab testen und liefert deshalb parallel zu diesem Bericht bereits den Test des P60 Pro, welches ab dem 17. Mai in Österreich verfügbar sein wird.

Ebenfalls für das Land am Strome relevant ist die neue Watch-4-Serie, die als Weltpremiere in München gezeigt wurde. Mit der Watch 4 sowie der Watch 4 Pro führt Huawei die Smartwatch-Reihe erwartungsgemäß fort. Erneut stehen Gesundheits- und Sport-Features im Mittelpunkt, wie das auch bei den Mitbewerbern der Fall ist. Neu ist etwa ein minütlicher Check von sieben Daten, etwa Puls oder Blutsauerstoff. An Fallerkennung wurde auch gedacht.

Ein 1,5-Inch-OLED-Display mit Always-on-Funktion zeigt einmal mehr, das technisch alles verbaut wurde, was sich bisher bewährt hat. Das Titan-Gehäuse und das Sapphire-Glas sollen Kratzer fernhalten. Die Watch 4 kommt zarter daher, gepaart mit einem Lederband eine schicke Uhr für den täglichen Gebrauch. Die Pro, speziell mit dem Metallarmband, präsentiert sich wuchtiger, wie man es von der Serie auch bisher kannte. Beide Uhren haben einen Durchmesser von 48 Millimetern, das heißt zarte Handgelenke werden weiterhin zu dünn für diese wuchtige Form sein.

Angetrieben werden die Uhren weiterhin von der aktuellsten Version von HarmonyOS. Der Akku soll bis zu 21 Tage halten. 30 Meter darf man mit der Uhr tauchen, und IP68 sorgt für zusätzlichen Schutz. Die Kompatibilität mit iPhones wurde nicht betont, aber immerhin erwähnt.

Beide Smartwatches sollen ab Mitte Juni in Österreich erhältlich sein. Die Watch 4 wird 449 Euro kosten, die Watch 4 Pro voraussichtlich 549 Euro. Dank eSim-Unterstützung kann man die Uhr auch ohne Telefon nutzen.

Einen Test der Watch-4-Series wird es zeitnah zum Release im Juni geben.
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Die Watch 4 und Watch 4 Pro sollen mit bis zu 21 Tagen Akku wahre Ausdauermeister sein und das trotz zahlreicher Features.
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Trendthema: Falthandy

Das Thema faltbare Smartphones ist für Huawei kein neues und mit dem neuen Mate X3 will man im Hochpreissegment weiterhin das Feld weder Samsung noch Xiaomi überlassen. Der Nachfolger des im Vorjahr erschienenen und von den Kritikern mit gemischten Gefühlen rezipierten Mate Xs 2 ist ein Stück leichter und dünner als sein Vorgänger. Huawei verspricht diesmal auch bei den Displays nachgebessert zu haben, die beim Xs 2 noch kratzempfindlich waren. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger aus dem Vorjahr sind es diesmal allerdings zwei Displays, da man das Smartphone nicht mehr nach außen, sondern ähnlich wie die Konkurrenz nach innen zusammenklappt.

Das Smartphone fühlt sich aufgrund der Form gut an und wirkt im zusammengeklappten Zustand weit schicker als die aktuelle Konkurrenz, die im Vergleich eher bullig daherkommt.

Die Abmessungen des Smartphones betragen zusammengeklappt 156,9 × 72,4 × 11,08 Millimeter und erlauben so eine Display-Größe von 6,4 Zoll. Ausgeklappt sind wir bei 156,9 × 141,5 × 5,3 Millimeter mit einer Display-Größe von 7,85 Zoll. Das OLED-Display unterstützt 120 Hz und bietet eine Pixeldichte von 426 ppi. Bei den Auflösungen finden sich im zusammengeklappten Zustand 2.503 × 1080 Pixel unterstützt, ausgeklappt 2.496 × 2.224. Wie im P60 Pro ist der Snapdragon 8+ Gen 1 4G verbaut, hinzu kommen 12 GB Ram und 512 GB Speicher. Mit 240 Gramm Gewicht liegt man etwa 25 Gramm unter dem Fold 4 von Samsung.

Mit dem neuen Mate X3 wagt man einen neuerlichen Anlauf im Bereich der Falt-Smartphones.
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Das Smartphone fühlt sich wertig an, die Eingaben werden ohne Verzögerung umgesetzt.
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Bei den Kameras wird die 50-Megapixel-Hauptkamera (f/1.8) von einer 13-Megapixel-Ultraweitkamera und einer 12-Megapixel-Telephotokamera unterstützt. Das Kameramodul sieht schick aus und führt das runde Design der Mate-Serie auch in faltbarem Zustand weiter. Die Frontkamera löst mit acht Megapixel auf und ist wie gewohnt in einem Punch-Hole an der Vorderseite untergebracht. Mit dem 4.800-mAh-Akku sollte man auch im ausgeklappten Zustand durch den Tag kommen, mit Kabel lädt man immerhin mit 66 Watt, ohne Kabel mit 50 Watt. Als Farben wird ein klassisches Schwarz geboten sowie ein dunkles Grün.

Der Klappmechanismus funktioniert einwandfrei und rastet im ausgeklappten Zustand verlässlich ein. Die sich dadurch ergebende Bildfläche eignet sich perfekt für das Surfen im Netz oder Multitasking. Mit dem neuen Dual-Display-Modus kann man zwei Anwendungen komfortabel parallel bedienen. Natürlich ist man im zusammengeklappten Zustand noch immer mehr als drei Millimeter dicker als beispielsweise ein iPhone 14 Pro Max, aber die Dicke nähert sich langsam einem Wert, den man gern im Tausch für das größere oder sagen wir flexiblere Display in Kauf nimmt.

Wie auch beim P60 Pro findet sich auch auf dem Mate X3 als App-Store die AppGallery von Huawei, da der Google Play Store weiterhin nicht auf dem Gerät angeboten wird.

Der Preis beträgt 2.199 Euro für 512 Gigabyte Speicher.

App Gallery

Natürlich war auch die App Gallery ein Thema, die den Wegfall des Google Store vergessen machen soll. Vor allem die verstärkte Nutzung des Stores und der Zuwachs an Apps wurde mehrfach betont. Petal Maps als Ersatz für Google Maps, Browser als erfolgreicher Ersatz für Chrome.

Matebook-Serie spricht nicht Österreichisch

Wie auch beim Mate X3 ist derzeit auch die Neuauflage der Matebook-Serie nicht für Österreich geplant. In Deutschland wird das in München präsentierte Matebook X Pro allerdings erscheinen. Wie schon seine Vorgänger erinnert das Matebook nicht nur im Namen stark an die Macbook-Reihe von Apple. Das 14,2-Zoll große Notebook verfügt über einen 2,5K-Bildschirm und Intel-Core-Prozessoren der 13. Generation.

Das 16s will Core-User bedienen und bietet neben einem 3:2-Display ein i9 und eine Auflösung von 2.520 × 1.680.

Fazit

Huawei ist zu Recht stolz auf ihre Hardware. Speziell in den Bereichen Kamera und Akku gibt man sich keine Blößen. Man bespielt fleißig sämtliche Hardware-Kanäle, die man als großer Tech-Konzern abgedeckt wissen will. Schrumpfende Marktanteile in verschiedenen Bereichen dieser Welt zeigen aber auch, dass der Wegfall von Google-Services und 5G-Support auch ein Schwergewicht wie Huawei nicht unbeschadet zurücklässt. (Alexander Amon, 9.5.2023)

Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Der Bericht entstand im Rahmen eines Pressereise nach München. Die Kosten der Reise wurde von Huawei übernommen.