Aufgrund der andauernden Geflechte flüchten jene, die können, auf verschiedenen Routen, hier in Goungour an der Grenze zwischen Tschad und Sudan.

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Khartum – Trotz Gesprächen über eine humanitäre Feuerpause sind die Kämpfe im Sudan am Montag unvermindert weitergegangen. Aus der Hauptstadt Khartum berichteten Augenzeugen von Gefechten und Luftangriffen sowie Stromausfällen. Gespräche zwischen Vertretern der Konfliktparteien im saudi-arabischen Jeddah machten unterdessen "keine großen Fortschritte", wie ein saudi-arabischer Diplomat berichtete.

Hunderttausende Vertriebene

Ein dauerhafter Waffenstillstand sei derzeit "nicht auf dem Tisch", berichtete der Diplomat von den Verhandlungen. Grund dafür sei, dass beide Seiten glaubten, "den Kampf gewinnen zu können". Im Sudan kämpfen seit Mitte April Armeeeinheiten unter dem Kommando von Militärmachthaber Abdel Fattah al-Burhan gegen die RSF-Miliz (Rapid Support Forces) seines bisherigen Stellvertreters Mohamed Hamdan Dagalo. Mehrere seither vereinbarte Waffenruhen wurden immer wieder gebrochen. Bei den Gefechten wurden nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Acled bereits mehr als 750 Menschen getötet, hunderttausende Menschen wurden vertrieben.

Seit Samstag beraten Vertreter der Konfliktparteien unter internationaler Vermittlung in Jeddah. Ziele der Gespräche sind laut dem saudi-arabischen Außenministerium "ein effektiver vorläufiger Stopp" der Kämpfe, die Erleichterung von Hilfslieferungen und die Wiederherstellung der grundlegenden Versorgung. Zudem solle ein Zeitplan für weitere Verhandlungen aufgestellt werden, "um eine dauerhafte Beendigung der Feindseligkeiten zu erreichen". (APA, 8.5.2023)