Microsofts Betriebssystem Windows 11 macht einen weiteren Schritt hin zur digitalen Litfaßsäule. Darauf weisen Neuerungen in der aktuellen Insider-Preview-Version (Build 23451) hin. Bereits im April war Werbung im Startmenü aufgetaucht, nun folgen die Systemeinstellungen.

Der Twitter-User Albacore, der regelmäßig Einblicke in frühe Vorschauausgaben von Windows gibt, zeigt diese in Screenshots. Den Einstellungen gesellt sich dabei ein neues "Home"-Segment hinzu. Wer Windows in Verbindung mit einem Microsoft-Account, aber noch nicht den Office-Abo-Service "Microsoft 365" nutzt, wird dort eingeladen, selbiges auszuprobieren.

Ebenso sollen hier künftig Informationen zum eigenen Onedrive-Cloudspeicherkonto zu finden sein. Wer ein lokales Konto verwendet, was Microsoft in den letzten Jahren sukzessive erschwert hat, findet unter "Home" hingegen eine Aufforderung, sich mit einem Microsoft-Konto anzumelden.

Keine neuen Features mehr für Windows 10

Albacore weist darauf hin, dass das Segment seit ein paar Wochen existiert, aber standardmäßig versteckt ist, er es also auf Umwegen freischalten musste. Seit der Implementation wurde es immer weiter ausgebaut.

Der Ausbau der Eigenwerbung dürfte für manche Nutzer einen Umstieg von Windows 10 auf Windows 11 noch weniger attraktiv machen. Mit seiner Updatepolitik will der Konzern den Wechsel dennoch forcieren. Am 14. Oktober 2025 wird die Unterstützung für Windows 10 rund ein Jahrzehnt nach der Vorstellung eingestellt. 2015 war die Plattform vom führenden Microsoft-Entwickler Jerry Nixon als "letztes Windows" tituliert worden.

Neue Funktionen sind ebenfalls Windows 11 vorbehalten, das im Kern ohnehin eine erweiterte Version von Windows 10 ist. Für den Vorgänger war das Halbjahresupdate 2H22 die letzte Aktualisierung, die neue Funktionen mitgebracht hat. In den verbleibenden rund zweieinhalb Jahren beschränkt sich der Support auf Sicherheitsaktualisierungen und Fehlerbehebungen.

Windows 11 legt zu

Laut Daten von Statcounter wächst der Anteil von Windows 11 innerhalb des Windows-Segments kontinuierlich und liegt mit Stand April nunmehr bei 23,1 Prozent. Windows 10 dürfte seinen Höhepunkt im März mit 73,5 Prozent erreicht haben und verlor seitdem wieder 2,1 Prozent.

Etwa jedes 26. Windows-Gerät (3,8 Prozent), das in der Auswertung erfasst wurde, läuft außerdem noch mit Windows 7, das seit Jänner 2020 keinerlei Support mehr erhält. (gpi, 9.5.2023)