Hanno Settele sieht sich an, wie eine künstliche Befruchtung im Labor funktioniert.

Aus filmtechnischer Sicht ein schwieriges Thema", sagt Hanno Settele und dämpft damit wohl so manche Hoffnung, die angesichts des reißerischen Titels geweckt wurde. Keine sensationellen Bilder, aber dafür viel Statistik liefert "Dok 1: Spermageddon – Sterben wir bald aus?" in ORF 1 am Mittwoch um 20.15 Uhr. Jedes vierte Paar in Österreich hat ein Problem mit dem Kinderwunsch. Das heißt, dass diese Paare nicht auf dem herkömmlichen Weg Kinder zeugen können und auf medizinische Hilfe angewiesen sind.

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Genetik und Lifestyle

Settele besucht also Kinderwunschkliniken und spricht mit jungen Paaren. Lehrerin Angela und Koch Lukas haben zwei Jahre "gebastelt", bevor sie draufkamen, dass Lukas' Spermien das Problem sind beziehungsweise sein nicht vorhandener Samenleiter.

Während das Fehlen des Samenleiters ein angeborenes Defizit ist, sind viele andere Ursachen für die männliche Unfruchtbarkeit dem modernen Lifestyle geschuldet: schlechte Ernährung, zu viel Alkohol, zu wenig Bewegung. Das sei wohl einer der Gründe, wieso in Europa immer weniger Kinder geboren werden. Hier kommt die Angst vor dem Aussterben ins Spiel.

Ari, der Sperminator

Doch bevor es apokalyptisch wird, wird es noch mal gefühlig. Der Journalist Benedikt Schwan erzählt von seinem "geplatzten Traum von der Vaterschaft" und plädiert dafür, Impotenz und Zeugungsunfähigkeit nicht zu verwechseln. Die Impotenz ist "nur eine Spaßbremse", fasst Settele zusammen, Unfruchtbarkeit ein Problem fürs ganze Leben. Aber, wie es sich für ein konstruktives journalistisches Format gehört, es werden auch Lösungen aufgezeigt. Auftritt Ari, der Sperminator, "ein Weltreisender in Sachen Befruchtung". (Olivera Stajić, 10.5.2023)