Am Mittwoch gab es in Khartum erneut heftige Zusammenstöße und Luftangriffe.

Foto: APA/AFP

Knapp vier Wochen nach Beginn der Kämpfe im Sudan gibt es Insidern zufolge Hoffnungen auf eine dauerhafte Waffenruhe in dem nordostafrikanischen Land. Die Gespräche zwischen der sudanesischen Armee und die mit ihr rivalisierende Miliz RSF haben Fortschritte gemacht, sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Eine Vereinbarung werde in Kürze erwartet. Ein zweiter Insider bestätigte, dass eine Einigung kurz bevorstehe. Die Gespräche wurden bis spät in die Nacht fortgesetzt.

Delegationen der Armee und der RSF verhandeln seit vergangenen Samstag unter Vermittlung der USA und Saudi-Arabiens in der saudischen Stadt Dschidda an der Küste des Roten Meeres. Ziel der Verhandlungen ist es, einen wirksamen Waffenstillstand zu erreichen und den Zugang für Helfer und Hilfsgüter zu ermöglichen, nachdem zuvor ausgehandelte Feuerpausen wiederholt gebrochen wurden.

Prüfung von Sanktionen

Die an den Gesprächen beteiligten US-Vertreter seien "vorsichtig optimistisch", eine Verpflichtung zu humanitären Grundsätzen und einem Waffenstillstand zu erreichen, hatte US-Unterstaatssekretärin Victoria Nuland zuvor erklärt. Die Vermittler prüften aber auch geeignete Sanktionen, falls die Kriegsparteien dies nicht unterstützten.

Die Gewalt in der sudanesischen Hauptstadt Khartum eskalierte am Mittwoch mit heftigen Zusammenstößen und Luftangriffen. Angesichts der Kämpfe im Sudan sind nach Angaben der Vereinten Nation über 100.000 Menschen in benachbarte Länder geflohen. Seit der Eskalation des Machtkampfs zwischen der sudanesischen Armee und der RSF-Miliz am 15. April wurden zahlreiche Menschen getötet oder verletzt. Nach jüngsten Zählungen in der unübersichtlichen Lage war von hunderten Toten und tausenden Verletzten die Rede. International wachsen Befürchtungen, dass der Sudan in einen Bürgerkrieg versinkt und die ganze Region destabilisiert. (APA, red, 11.5.2023)