Das frühere Man-Werk in Steyr, nunmehr Sitz von Steyr Automotive.

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Steyr – Der Autobauer Steyr Automotive hat im Rahmen des Frühwarnsystems des AMS 70 Stellen zum Abbau gemeldet. Das teilte das Unternehmen am Freitag mit. Wie viele Jobs tatsächlich gestrichen werden, könne man noch nicht exakt beziffern. Für die Betroffenen komme der 2021 abgeschlossene Sozialplan zur Anwendung.

Steyr Automotive ist aus dem Verkauf des ehemaligem Man-Werks, in dem rund 2.300 Personen beschäftigt waren, an Siegfried Wolf hervorgegangen. Aktuell beschäftigt das Unternehmen inklusive Lehrlingen und Leihpersonal 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Davon sollen nun bis zu 70 gehen müssen. "Gerade im Hinblick auf die eingeleitete Wachstumsstrategie und die nach wie vor sehr volatile Automobilindustrie ist es notwendig, die Strukturen des Unternehmens zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit effizient und flexibel zu gestalten", lautet die offizielle Begründung seitens des Unternehmens.

Schwierigkeiten durch weggefallenes Russland-Geschäft

Das Werk hat zwar seit der Übernahme mehrere große Aufträge an Land ziehen können – beispielsweise die Fertigung der E-Trucks für Volta Trucks oder die Fertigung von Mitnahmestaplern für Palfinger –, die Lkw-Auftragsfertigung für Man läuft aber im Herbst aus. Zudem basierte das frühere Geschäftsmodell auf Russland-Connections, die nun weggefallen sind. Eine Kooperation mit dem russischen Gaz-Konzern des Oligarchen Oleg Deripaska war mit dem Beginn des Ukraine-Krieg hinfällig. "Die Vision für Produkte einer eigenen Marke ist aufrecht", betonte das Unternehmen aber, aktuell würden "mögliche Partnerschaften evaluiert". (APA, 12.5.2023)