FIlip Misolic spielt auf Challenger-Ebene groß auf.

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Thiem musste sich im Halbfinale geschlagen geben.

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Mauthausen – Dominic Thiem hat beim ATP-Challenger-Turnier in Mauthausen den Einzug ins Finale verpasst. Am Samstag unterlag er im Halbfinale gegen den Serben Hamad Medjedovic überraschend mit 6:7, 2:6. "Es war eine schlechte Leistung, ich bin nie in die Partie gekommen", sagte Thiem nach dem Match. "Ich will nicht zu viel hineininterpretieren, muss schauen, dass solche Tage immer seltener werden."

Im Finale trifft Medjedovic auf Filip Misolic (12.30 Uhr/live ORF Sport+). Der 21-Jährige setzte sich am Samstag im Tennis-Duell zweier Steirer gegen Sebastian Ofner nach 93 Minuten mit 7:6(1),6:4 durch. Es war das erste Aufeinandertreffen der Beiden auf Tour-Level.

Zerfahrene Partie

Der Weltranglisten-96. Thiem verpasste den zweiten Finaleinzug auf Challenger-Ebene seit seinem Comeback nach jenem in Rennes 2022. Die Titel in Kenitra und Casablanca 2013 bleiben die vorerst einzigen auf dieser Turnierebene. Ändern kann sich das aber schon nächste Woche, da tritt Thiem beim besser dotierten 200er-Challenger in Bordeaux an, um sich auf die Qualifikation oder den Hauptbewerb bei den French Open einzustimmen.

Thiem fand schwer in die Partie, kassierte ein Break zum 0:2. Nach dem postwendenden Rebreak nahmen beide Akteure ihrem Gegner bis zum 3:3 wieder den Aufschlag ab. Danach kämpfte sich der US-Open-Sieger von 2020 ins Tiebreak, wo er früh einem Rückstand nachlief und nach 1:08 Stunden mit 3:7 unterlag.

Im zweiten Satz musste Thiem gleich wieder eine Breakchance abwehren, was im zweiten Aufschlag-Game aufgrund eines leichten Rückhandfehlers nicht mehr gelang. Thiem haderte und fand nicht mehr wirklich zu seinem Spiel. Medjedovic verwertete im letzten Game nach einem wettgemachten 0:30-Rückstand gleich seinen ersten Matchball. "Ich bin nie wirklich ins Spiel gekommen, habe nie irgendein Gefühl bekommen für das Match. Ich habe es nicht geschafft mich da rauszuziehen und das Gefühl ist immer schlechter geworden", sagte Thiem.

Der 19-jährige Serbe ließ sich erleichtert zu Boden fallen und genoss vielleicht sogar den größten Matchsieg seiner Karriere. Die "überglückliche" Nummer 214 der Welt fightet nun mit seinem "richtig guten Freund" Misolic um den Turniersieg. "Ich habe gewusst, dass ich vom ersten bis zum letzten Punkt gut spielen muss. Ich habe, glaube ich, eine tolle Leistung geliefert", freute sich Misolic im ORF-Interview. Der größte Unterschied sei gewesen, dass er mit vielen Varianten wie Slice, Stopps gearbeitet habe. "Das ist gut gelungen." Nun hoffen die Organisatoren natürlich auf ein Österreicher-Finale und so sieht es auch Misolic. "Ich hoffe, dass ich gegen Dominic spiele. Es wäre wieder eine große Ehre für mich."

Bereits zuvor hatte es den ersten österreichischen Turniersieger gegeben: Sam Weissborn sicherte sich an der Seite von Romain Arneodo gegen die Deutschen Constantin Frantzen/Hendrik Jebens mit einem 6:4,6:2-Sieg den Titel. (APA, red, 13.5.2023)