Gnabry traf doppelt.

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Glasner saß in einer Loge.

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München – Mit dem höchsten Sieg unter Trainer Thomas Tuchel hält der FC Bayern Kurs auf den nächsten Titelgewinn in der deutschen Bundesliga. Angeführt von Startelf-Rückkehrer Thomas Müller und dem starken Doppeltorschützen Serge Gnabry bejubelten die Münchner am Samstag eine 6:0 (2:0)-Torparade gegen den stark abstiegsbedrohten FC Schalke 04. Die Münchner streben bei noch zwei ausstehenden Runden der elften deutschen Meisterschaft hintereinander entgegen. Weiter nur einen Zähler dahinter lauert Borussia Dortmund, der Verfolger gewann gegen Borussia Mönchengladbach mit 5:2.

Müller brachte die Bayern in der 21. Minute verdient in Führung. Nach dem Foul von Schalkes Cedric Brunner im Strafraum an Jamal Musiala erhöhte Joshua Kimmich (29.) vom Elfmeterpunkt. Nach der Pause war Gnabry (50., 65.) zweimal erfolgreich, auch der eingewechselte Mathys Tel (80.) und Noussair Mazraoui (92.) trafen. Die offensiv fast nicht existenten Schalker rutschten auf den Relegationsrang ab.

Glasner genießt Sieg in der Loge

Ohne Oliver Glasner beendete Eintracht Frankfurt seine monatelange Ergebniskrise. Die Hessen besiegten Mainz klar mit 3:0 (2:0). Der nach einer Roten Karte gesperrte Glasner sah aus einer Loge zu, wie sein Team den ersten Liga-Erfolg seit Mitte Februar einfuhr. Daichi Kamada (19./Elfmeter), Aurelio Buta (40.) und Randal Kolo Muani (59.) trafen für den Pokalfinalisten, der die Hoffnung auf einen europäischen Platz über die Liga wahrte. Glasner, dessen Abschied zum Saisonende unter der Woche offiziell wurde, wurde von seinem Assistenten Michael Angerschmid vertreten.

"Wir sind im Tunnel. Wir sind drinnen und sehen hinten das Ziel, das Europa heißt", sagte Glasner. Nach all den Turbulenzen zuletzt – Platzverweis, Wutrede, Trennung zum Saisonende – war der 48-Jährige einfach nur erleichtert, vor 50.000 Zuschauern einmal wieder sportlich positive Schlagzeilen zu schreiben. "Wir haben Mainz einmal überholt. Jetzt heißt es, den Fokus hochzuhalten bis zum 3. Juni." Dann findet in Berlin das Pokalfinale gegen RB Leipzig statt.

"Die Erleichterung ist schon groß. Es war eine intensive Woche", sagte Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche, "es ist immer wichtig, dass Zukunftsthemen geklärt sind. Die Jungs wollten das Spiel heute unbedingt gewinnen."

Anstelle des Chefs stand am Samstag sein Assistent Michael Angerschmid an der Seitenlinie. Ausgerechnet in dieser Situation endeten zehn sieglose Bundesliga-Spiele für die Hessen. "Es war ein toller Auftritt. Gratulation an die Spieler, wie sie mit der ganzen Situation umgegangen sind. Wir freuen uns richtig", sagte Glasner, der auch seinem Trainerteam um Angerschmid explizit gratulierte.

Vor den Medien sprach der Chefcoach dann wieder selbst, er wirkte nach verkündeter Entscheidung deutlich gelöster als in den vergangenen Wochen. So wurde Glasner mit Videoaufnahmen konfrontiert, die zeigten, wie Glasner seiner Frau in der Loge einen Kuss gab. "Nicht einmal hinter dem Spiegelglas kannst noch was machen. Zum Glück habt ihr nicht alles gesehen", scherzte er mit einem dezenten Grinsen.

Jubiläum für Trimmel

Im Rennen um die Champions-League-Plätze setzte sich Union Berlin von Verfolger Freiburg mit einem 4:2-(3:0)-Heimsieg ab. Christopher Trimmel wurde bei Union vor Anpfiff für sein 300. Pflichtspiel in den Reihen der Berliner geehrt. Der VfL Bochum holte sich im Abstiegskampf durch das 3:2 (1:1) gegen Augsburg drei wichtige Punkte. Hoffenheim muss nach dem 1:2 (0:1) in Wolfsburg wieder um den Klassenverbleib bangen.

Kevin Behrens (5.) brachte Union im Millionen-Spiel um die Champions League gegen Freiburg auf Kurs, Sheraldo Becker (36.) erhöhte und feierte seinen Treffer im Anschluss mit einer Maske des Superhelden Spiderman. Er sah dafür die Gelbe Karte. Nur zwei Minuten später traf der Offensivspieler erneut. Manuel Gulde (56.) und Vincenzo Grifo (70./Foulelfmeter) ließen die ohne den erkrankten Philipp Lienhart angetretenen Freiburger wieder hoffen, ehe Aissa Laidouni (80.) für Union traf. Michael Gregoritsch kam bei Freiburg nach der Pause ins Spiel.

Dortmunds Jagd geht weiter

Donyell Malen (5.), Jude Bellingham (18./Elfmeter) und Sebastian Haller (20., 32.) sorgten in Dortmund schon in etwas mehr als einer halben Stunde für klare Verhältnisse. Nach Wiederbeginn betrieben Ramy Bensebaini (75./Elfmeter) und Lars Stindl (86.) Ergebniskosmetik, ehe Dortmunds Giovanni Reyna (95.) den Schlusspunkt herbeiführte. Bei den Gladbachern wurde Hannes Wolf zur Pause ausgetauscht, Stefan Lainer spielte als Rechtsverteidiger durch. Die in sechs Partien unbesiegten Dortmunder treten im Saisonfinish noch in Augsburg und gegen Mainz an, die Bayern spielen noch gegen Leipzig und in Köln.

"Wir haben heute gezeigt, dass wir bis zum Ende daran glauben werden und bis zum Ende alles jagen werden", erklärte BVB-Coach Terzic: "Wir haben noch zwei Spiele. Danach werden wir sehen, wofür es gereicht hat. Die Bayern müssen Gas geben, wir werden Gas geben." (APA, sid, red, 13.5.2023)