In der Beschreibung des Model 3 steht, dass das Auto "möglicherweise mit einer Kabinenkamera über dem Rückspiegel ausgestattet" ist.

Foto: Lucas Jackson

Der Autobauer Tesla ist dank eingebauter Kameras und diverser Software-Features bereits ein aktiver Datensammler. Nun soll künftig auch von der bereits in vielen Modellen verbauten Kamera hinter dem Rückspiegel zusätzlich gezählt werden, wie oft der Fahrer gähnt und blinzelt. So soll festgestellt werden, ob der Fahrer nicht zu müde zum Autofahren ist.

Unter Beobachtung

In der Vergangenheit gab es immer wieder Kritik am US-Autohersteller, da in all den Autopilotplänen das Thema Fahrerbeobachtung nie großflächig eingebettet war. So war es den Autos bisher nur möglich festzustellen, ob jemand noch aktiv am Lenkrad ist, wenn er ebendieses gelegentlich bewegt hat.

Vor einigen Jahren wurde allerdings eine Kamera im Fahrgastraum etabliert, die zumindest feststellen sollte, ob der Fahrer seinen Blick auf die Straße und nicht auf sein Smartphone gerichtet hat. In der Beschreibung von Tesla heißt es dazu: "Die Kabinenkamera kann Unaufmerksamkeit des Fahrers erkennen und akustische Alarme auslösen, um Sie daran zu erinnern, dass Sie die Straße im Auge behalten müssen, wenn der Autopilot aktiviert ist."

Laut dem bekannten Tesla-Hacker "green" soll der Autobauer dank Software-Update künftig mehr als den Blick des Fahrers erkennen können. Am Sonntag schrieb er auf Twitter: "Es sieht so aus, als würde Tesla sein kamerabasiertes Fahrerüberwachungssystem gehörig aufwerten." Es soll demnach mitgezählt werden, wie oft ein Fahrer gähnt und wie oft er wie langsam blinzelt. "Das soll feststellen, wie schläfrig ein Fahrer ist."

Laut dem Hacker sollen diese Anzeichen von der Software jedoch nicht nur vermerkt werden, wenn der Autopilot aktiviert ist, sondern auch, wenn man selbst fährt. Was mit diesen zusätzlich gesammelten Daten geschehen soll, weiß "green" nicht.

Bereits vor drei Jahren sagte der Hacker "green" voraus, welche Dinge die damals neue Kamera aufzeichnen soll.

Ebenfalls offen bleibt die Frage, was passiert, wenn der Fahrer offenbar nicht mehr fahrtauglich ist. Wie in anderen Autos üblich, werden mit Sicherheit zumindest akustische Warnsignale auf den Missstand hinweisen. Ob Tesla darüber hinaus Maßnahmen ergreifen will, wird man wohl mit einem der nächsten Updates wissen. (red, 15.5.2023)