Auch wenn Sie sich meist mit nahezu lautloser Grazie durch unsere vier Wände bewegen – Katzen sind alles andere als stumm. Sie wissen auf sich aufmerksam zu machen, nutzen Laute und eine hochdifferenzierte Körpersprache, um sich mitzuteilen. Sie maunzen, miauen, knurren, fauchen oder schnurren, streichen einem um die Beine oder reiben ihren Kopf an der Menschenhand. Sie schwingen den Schwanz hektisch hin und her, legen die Ohren zur Seite oder schließen die Augen und wenden sich ab. Doch was hat das alles zu bedeuten?

Für Fortgeschrittene: dieser kätzische Gesichtsausdruck.
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Kommunikation: für Katzen hochrelevant

Katzen-Kommunikation wirkt auf den ersten Blick komplex und hat die Wissenschaft schon in vielerlei Hinsicht beschäftigt. Eine aktuelle Studie widmete sich dem Thema, wie man mit Katzen am besten Kontakt aufnehmen kann und ob dazu visuelle oder akustische Reize eher geeignet seien. Wie sich dabei nebenbei erwies, legen Katzen anscheinend Wert auf Kommunikation – denn den Stubentigern in der Studie schien es Stress zu machen, wenn sie sich ignoriert fühlten und kein Versuch der Kommunikation seitens des ihnen fremden Menschen unternommen wurde. Daraus könnte man schließen, dass es Katzen noch umso wichtiger ist, mit ihren vertrauten Halterinnen und Haltern zu kommunizieren.

Forschungen haben auch ergeben, dass Katzen gelernt haben, die menschliche Kommunikation zu verstehen, dass sie Zeigegesten und Blickhinweise richtig interpretieren können und auch ihren eigenen Namen kennen. Sie können zwischen menschlichen Gesichtsausdrücken, emotionalen Zuständen und Tonlagen unterscheiden. Umso frustrierender muss es sein, wenn der Mensch umgekehrt nicht und nicht verstehen will, was die Katze ihm – ihrer Meinung nach klar und deutlich – mitzuteilen versucht. Was die Körpersprache von Katzen betrifft, so sollte man sich etwa dessen bewusst sein, dass sich diese stark von jener von Hunden unterscheidet – und man beispielsweise ein Schwanzwedeln keinesfalls für einen Ausdruck von Freude halten sollte.

Fest steht, dass so gut wie jeder Teil des Katzenkörpers benutzt wird, um sich mitzuteilen – und dass die Position der Augen, der Ohren, der Schnurrhaare, der Pfoten oder auch die gesamte kätzische Körperhaltung beredter sind, als man auf den ersten Blick meinen möchte. Experten wie beispielsweise der US-amerikanische Katzen-Verhaltenstherapeut Richard Kirschner alias Jackson Galaxy sind sehr bemüht, Licht in dieses Dunkel zu bringen.

Jackson Galaxy

Verstehen Sie "Kätzisch"?

Wie zeigt Ihnen Ihre Katze, dass Sie Hunger hat? Woran merken Sie, dass Sie Stress oder Angst verspürt? Hat Ihre Katze eine ganz eigene Art, Ihre Zuneigung zu bekunden? Und wie interpretieren Sie die Mimik der Katze auf dem Artikelbild? Tauschen Sie sich im Forum aus und tragen Sie zum besseren Mensch-Katze-Verständnis bei! (Daniela Herger, 19.5.2023)