"Wir sind jetzt in der kritischen Phase und haben mit Abstand die unfreundlichsten Bewegungen", sagte Landesgeologe Walter Bauer dem ORF Vorarlberg. Der Hang werde jeden Tag schneller. Und die für die kommenden Tage vorhergesagten Niederschläge dürften die Situation noch verschlechtern: "Das wird uns nicht guttun", sagte Bauer.
Denn am 29. April war in Hörbranz im Bezirk Bregenz ein Waldhang auf rund 150 Metern Breite in Bewegung geraten. 39 Personen wurden vorübergehend aus ihren Häusern evakuiert. Sie konnten zwar bald wieder zurück, doch die Situation beruhigte sich nicht. Ganz im Gegenteil: Durch den intensiven Regen hat sich die Lage in den vergangenen Tagen weiter verschärft.
Vier Häuser am Freitag geräumt
Und der Hang ist nach wie vor in Bewegung. Allein über das Wochenende wurden nach Angaben von Landesrat Christian Gantner (ÖVP) Bewegungen der Erde von über 2,5 Metern registriert, seit Anfang Mai sind es mehr als sieben Meter. Am Freitag wurden vier Häuser geräumt, zwei davon sind mittlerweile einsturzgefährdet, berichtete ORF Radio Vorarlberg unter Bezugnahme auf Bürgermeister Andreas Kresser (TOP).
Die anderen beiden Gebäude sind zwar noch begehbar, weisen aber ebenfalls schwere Schäden auf. Eines der Häuser ist auf einer Seite 70 Zentimeter abgerutscht, das Wohnzimmer weist ein Gefälle von elf Prozent auf, sagte Kresser. Ob das Gebiet komplett unbewohnbar wird, lässt sich aktuell noch nicht sagen, die nächsten beiden Wochen werden entscheidend sein. (Martin Tschiderer, 16.5.2023)