Michelangelos David auf dem Cover von "GQ" kostet das Verlagshaus Condé Nast nun doch noch Geld.

Foto: AP/Alessandra Tarantino

Florenz – Ein Gericht in Florenz hat das Verlagshaus Condé Nast verurteilt, weil es ohne Zahlung eines Entgelts ein Bild von Michelangelos Meisterwerk David zu Werbezwecken für die Titelseite des Magazins "GQ" im Juli 2020 genutzt hat. Die Abbildung der weltweit bekannten Skulptur war mit einem Foto eines männlichen Models überlagert worden.

Die Galleria dell'Accademia in Florenz, in der die Marmorskulptur aufbewahrt ist, hatte geklagt, dass ein berühmter Verlag unerlaubt das Bild des David verwendet hatte, ohne dafür ein Honorar zu zahlen. In seinem Urteil zu dem Fall stellte das Gericht fest, dass das Image des Werkes nicht abgewertet werden dürfe. Das Bild des Verlags demütige die "hohe symbolische Bedeutung des Kunstwerks" zu Werbezwecken, urteilte das Gericht.

Der italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano begrüßte das Urteil als wegweisend zum Schutz der Würde eines Kunstwerks. Auch die deutsche Direktorin der Galleria dell'Accademia, Cecilie Hollberg, die sich seit Jahren gegen die Ausnutzung der Bilder des Davids einsetzt, lobte das Richterurteil. Die 5,17 Meter hohe Figur des David wurde vom Renaissancemeister Michelangelo (1475-1564) in den Jahren 1501 bis 1504 in öffentlichem Auftrag gefertigt. (APA, 16.5.2023)