Einsatzkräfte bei einem von vielen Bränden in British Columbia am 14.Mai.

Foto: REUTERS/KAMLOOPS FIRE RESCUE

Ottawa – Kanada hat angesichts der sich weiter ausbreitenden Waldbrände einen internationalen Hilferuf gestartet. "Die Situation in Alberta bleibt sehr besorgniserregend und gefährlich" sagte der Minister für öffentliche Sicherheit, Bill Blair, am Mittwoch in Ottawa. Eine weitere Herausforderung sei, dass es nun auch eine beträchtliche Zahl von Bränden in Saskatchewan, British-Columbia und den Nordwest-Territorien gebe.

Daher richte sich Kanada nun "an andere Länder, die USA, Mexiko, Australien und Neuseeland", und bitte diese um Hilfe. In Alberta sind durch die seit Anfang Mai wütenden Waldbrände bereits mehr eine halbe Million Hektar Wald und Grasland niedergebrannt. Zahlreiche Wohngebäude und Unternehmen wurden zerstört. Rund 2.500 Feuerwehrleute aus dem ganzen Land und 400 Soldaten kämpften in der Provinz gegen die Flammen, von denen derzeit 27 nicht unter Kontrolle sind.

Besorgnis über Sommer

In der westlichsten Provinz British Columbia gab es am Mittwoch 60 Brände, von denen 15 als unkontrolliert galten. Im Gebiet der Nordwest-Territorien wurden tausende Menschen wegen der Brände in Sicherheit gebracht. "Es besteht kein Zweifel daran, dass der Sommer schwer werden wird und dass wir Hilfe benötigen werden", erklärte Josée St-Onge, Sprecherin der Rettungsdienste in Alberta. Angesichts der Vielzahl der Brände werde es Monate dauern, bis diese bewältigt seien, "es sei denn, ein bedeutender Wetterwechsel bringt viel Feuchtigkeit", sagte sie. Es werde ein "langer Kampf".

Der Monat April war im Westen Kanadas sehr trocken, es folgten seit Anfang Mai Rekordtemperaturen und starke Winde. Der Westen Kanadas wird seit einigen Jahren immer wieder von extremen Wetterereignissen getroffen, die sich nach Expertenangaben durch den Klimawandel in Intensität und Häufigkeit verstärken. (APA, 18.5.2023)