Das Logo der deutschen ProSiebenSat1-Gruppe.

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Unterföhring – Der italienische Medienkonzern MFE-Mediaforeurope pirscht sich bei ProSiebenSat.1 an eine Beteiligung von 30 Prozent heran. Die vom ehemaligen Regierungschef Silvio Berlusconi und seiner Familie kontrollierte MFE teilte am Freitag mit, sie habe ihren Aktienanteil "abgerundet" und halte nun direkt 26,58 Prozent an dem bayerischen Fernseh-Unternehmen. Einschließlich Derivaten kommt MFE sogar auf 28,87 Prozent, berichtet Reuters.

Auf der Hauptversammlung, auf der von ProSiebenSat.1 selbst gehaltene Aktien kein Stimmrecht haben, könnte MFE damit 29,7 Prozent in die Waagschale werfen. Die Statthalterin von MFE in München, Katharina Behrends, soll Insidern zufolge im Juni in den Aufsichtsrat von ProSiebenSat.1 einziehen.

Bei einem direkten Anteil von mehr als 30 Prozent wäre ein Pflichtangebot an die übrigen Aktionäre fällig. Das Überschreiten der 25-Prozent-Schwelle, das MFE erst vor kurzem gemeldet hatte, hat die bayerische Medienaufsicht auf den Plan gerufen. Sie prüft die Berlusconi-Holding auf die gebotene Staatsferne.

In Österreich gehört ProSiebenSat1 die größte Privatsendergruppe ProSiebenSat1Puls4. (APA, Reuters, red, 20.5.2023)