"Sie machen es vielleicht nur nicht so, wie wir es gerne hätten", sagte Schwarzenegger in Bezug auf die Proteste.

Foto: APA / Getty Images via AFP / MARIO TAMA

London/Los Angeles/Rom – Hollywoodstar Arnold Schwarzenegger hat Verständnis für radikale Klimaproteste gezeigt. "Das sind Leute, die es gut meinen", sagte der 75-Jährige am Sonntag der BBC. "Sie machen es vielleicht nur nicht so, wie wir es gerne hätten", sagte der frühere Gouverneur von Kalifornien. Er verwies darauf, dass die meisten Länder noch nicht ihre Versprechen zur Uno-Klimakonferenz in Paris eingehalten hätten.

Das Ziel sieht vor, die Erderwärmung im Vergleich zum Ende des 19. Jahrhunderts möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. "Als Ergebnis sind Menschen weltweit wütend auf Regierungen, die nur Ausrede nach Ausrede vorbringen, warum sie es nicht schaffen", sagte der gebürtige Steirer Schwarzenegger. "Die Menschen sind sauer und fragen sich, was sie tun können. Also gehen sie hin und tun alles, weil sie wütend sind."

In Großbritannien und andernorts haben Klimaaktivistinnen und -aktivisten auch mit radikalen Protestformen wie Anketten, Ankleben und Farbanschlägen auf Gebäude und teure Kunstwerke für mehr Umweltschutz demonstriert. Die britische Regierung hat das Demonstrationsrecht stark eingeschränkt, um solche Proteste zu unterbinden. Premierminister Rishi Sunak hatte gesagt, die Demonstranten sollten sich für ihr egoistisches Verhalten schämen.

Schwarzenegger hat sich auch als Klimaschützer einen Namen gemacht. Er rief die Aktivisten und Aktivistinnen dazu auf, Entwicklung als Lösung für den Klimawandel nicht zu blockieren. "Wir müssen davon wegkommen, jedes Projekt am Bau zu hindern. Wir müssen losgehen und all diese grünen Projekte bauen, bauen, bauen", sagte der Hollywoodstar.

Klimaaktivisten schütteten schwarze Flüssigkeit in Trevi-Brunnen

Mitglieder der italienischen Klimaschutz-Gruppe Ultima Generazione (Letzte Generation) haben am Sonntag eine schwarze Flüssigkeit aus verdünnter Pflanzenkohle in den Trevi-Brunnen in Rom geschüttet. Die Gruppe von etwa zehn Personen betrat das Becken des weltberühmten Brunnens und hielt ein Transparent mit der Aufschrift "Wir werden nicht für fossile Brennstoffe zahlen" – eine Anspielung auf die Kampagne zur Abschaffung von Subventionen für fossile Brennstoffe.

"Unser Land stirbt", riefen die Aktivistinnen und Aktivisten, die von Touristen und Passanten beleidigt und beschimpft wurden, bevor die örtliche Polizei eingriff. Der Protest folgte auf mehrere ähnliche Aktionen in Italien in den letzten Wochen, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen.

Eine Flüssigkeit aus verdünnter Pflanzenkohle sorgte für die Verfärbung im Brunnen.
Foto: EPA / GIULIA MARRAZZO

Der römische Bürgermeister Roberto Gualtieri kritisierte die Aktivisten und Aktivistinnen scharf. Er sprach von "absurden Angriffen" auf die Denkmäler der Stadt. "Klimaaktivsten sollten nach Formen des Dialogs suchen, die das Kunsterbe nicht gefährden", sagte Gualtieri. 300.000 Liter Wasser werde die Säuberung des Brennens kosten, das bedeute eine erhebliche Wasserverschwendung, kritisierte der Stadtchef. Er schloss aus, dass es Schäden am Marmor des Brunnens gegeben habe.

Die Aktivisten der Klimagruppe Ultima Generazione hatten Anfang Mai eine schwarze Flüssigkeit in den Bernini-Brunnen auf der Piazza Navona im Herzen Roms geschüttet. Drei junge Aktivisten hatten im April die gleiche Flüssigkeit in den sogenannten Barcaccia-Brunnen am Fuße der Spanischen Treppe in Rom geschüttet. Außerdem hatten sie davor die Fassade des Senats mit Farbe beschmiert.

Das Kabinett von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hatte im April ein Dekret verabschiedet, das die Zahlung von Schadenersatz in Höhe von 10.000 bis 60.000 Euro sowie "strafrechtliche Sanktionen" für diejenigen vorsieht, die Kulturgüter "zerstören, beschmutzen oder verunstalten". Gegen Mitglieder der Klimaschutzbewegung wird in der norditalienischen Stadt Padua wegen "krimineller Verschwörung" ermittelt. Die Gruppe ist bereits seit 2020 für Straßenblockaden und Verunstaltung von privaten und historischen Gebäuden verantwortlich. (APA, red, 21.5.2023)