Foto: T-Mobile / Richard Tanzer
Alles wird noch schneller. UMTS, das ist schon bisher das "schnelle Handy", die auf Datenübertragung spezialisierte dritte Mobilfunkgeneration (3G). Jetzt, oder sagen wir: demnächst, wird UMTS noch schneller, und zwar im ersten Schritt um das Fünffache, danach das Zehnfache.

Was

Was das bringt? Das Funknetz zieht mit der Übertragungskapazität des Festnetz (DSL-Datentechnik bzw. Kabelnetz) gleich oder - wie die T-Mobile am Donnerstag einem kleinen Journalistenkreis präsentierte - überholt sogar.

Rennen

Im Wettrennen dreier Notebooks mit drei unterschiedlichen Internetanbindungen: einmal UMTS, wie es jetzt angeboten wird; einmal das ADSL-Allround-Angebot der Telekom Austria; einmal (das vorerst im Test) beschleunigte UMTS namens "HSDPA" (High Speed Downlink Packet Access). Die Aufgabe: eine Musikdatei mit 3,4 Megabyte herunterzuladen. Auf die Plätze, fertig, los - die Einlaufreihenfolge: 1. HSDPA (29 Sekunden), 2. ADSL (40 Sekunden), 3. herkömmliches UMTS (71 Sekunden).

"Ein echtes Plus bei UMTS"

"Das ist dann ein echtes Plus bei UMTS", sagt T-Mobile-Chef Georg Pölzl in Anspielung auf die - inzwischen umbenannte - Werbung des Konkurrenten Mobilkom für "UMTS plus", bei der das UMTS-Netz durch die (langsamere) Datentechnik EDGE ergänzt wird. Diesmal hat bei der Erstankündigung T-Mobile die Nase vorn - auch das ein ständiges Rennen zwischen den heimischen Anbietern; traditionell (bei UMTS oder Novitäten wie dem Walkie-Talkie-Handy "Push to Talk") hat hier meist A1 die Nase vorn, die solche Ankündigungen meist ein paar Tage früher brachten als die Konkurrenz.

Komprimierung der übertragenen Daten

Den Benutzer muss nicht interessieren, wie HSDPA funktioniert (durch weitere Komprimierung der übertragenen Daten) - nur so viel: Es bringt einen erheblichen Vorteil beim mobilen Internet; Filme laufen ruckfrei ab; Webseiten werden schneller angezeigt. In einer weiteren Demonstration konnte man acht nebeneinander laufende Filme bewundern - alles ruckfrei. Für technisch Interessierte: Das Tempo ist bis zu 1,8 Megabit pro Sekunde; UMTS bietet derzeit 384 Kilobit/Sekunde, ADSL je nach Angebot - z. B. Aon Speed für Allrounder 768 Kbit/s (alles Download; der Upload - also Wegschicken - ist langsamer).

Ende 2005 oder Anfang 2006 verfügbar

Wirklich verfügbar wird die neue Technik Ende 2005 oder Anfang 2006 sein, sagt T-Mobile-Technikchef Günther Ottendorfer. Und sie soll nicht mehr kosten als UMTS derzeit (35 Euro Monat), ergänzt Pölzl. Alles was man braucht: eine neue PC-Datenkarte. (Helmut Spudich, DER STANDARD Printausgabe, 1. April 2004)