Foto: www.noem.at
Baden - Die NÖM bezahlt den zuliefernden Milchbauern per 1. April um 2 Cent weniger pro Kilo. Dies bestätigte am Freitag eine Sprecherin des niederösterreichischen Molkerei-Riesen der APA. Die Senkung sei jedoch "nichts Außergewöhnliches" und auf "saisonal bedingte Schwankungen" zurückzuführen. Bei der Interessensvertretung der Milchbauern, der IG Milch, sorgte die Maßnahme neuerlich für Aufregung.

"Milch ist im Winter am teuersten, im Frühling steigt dann die Milchmenge wieder an - somit fallen auch die Preise. Wir sind auch nicht die einzige Molkerei, die deswegen die Preise senkt und verstehen daher die Aufregung nicht", hieß es aus der NÖM-Zentrale in Baden. Mit 1. April werden die Akkontonachzahlungen an die Bauern (1,5 Cent pro Kilo) eingestellt, zusätzlich fällt der Preis um 0,5 Cent - ergibt in Summe 2 Cent weniger für die Bauern. Seitens der NÖM werde man auch weiterhin den österreichischen Durchschnittspreis bezahlen, der bisher bei 28 Cent pro Kilo Milch lag.

Berglandmilch zieht nach

Im Gegensatz zur NÖM wird die oberösterreichische Berglandmilch eine Veränderung des Milchpreises erst ab Mai vornehmen: "Wir hatten ursprünglich budgetiert, die Erzeugerpreise ab April abzusenken. Nachdem wir aber gleichzeitig versprochen haben, die im Rahmen der Initiative "Geschmack der Heimat" erzielte Preiserhöhung für Trinkmilch im Handel an unsere Bauern anteilsmäßig weiterzugeben, lassen wir die Auszahlungspreise im April noch unverändert", erklärte Berglandmilch-Geschäftsführer Josef Braunshofer am Freitag.

Nach den Protestkundgebungen der Milchbauern in der vergangenen Woche wertete die IG Milch die Preissenkung als "Demütigung". Vorstand Ernst Halbmayr bezeichnete im "Neuen Volksblatt" die Vorgangsweise der NÖM, Rundschreiben auszuschicken, wonach Bauern ihre Lieferverträge bis 31. März kündigen konnten, als "unzumutbar". Weitere Protestmaßnahmen sind laut Halbmayr "sehr wahrscheinlich". (APA)