Wien - Papilloma-Viren (HPV) als Krebs-Bösewichter: Die Erreger der Warzen stellen den wichtigsten Risikofaktor für die Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs dar. Mit einem Test auf eine solche Infektion lässt sich das Risiko besser bestimmen. Darauf verwies am Donnerstag bei einer Pressekonferenz aus Anlass des "Abbott Day" der Wiener Experte Univ.-Prof. Dr. Christian Kainz von der Universitäts-Frauenklinik Wien. Kainz: "Das Humane Papilloma Virus (HPV) ist ein kleines DNA Virus. (...) Sie erzeugen an der Epidermis und Mukosa (Schleimhaut, Anm.) bestimmter Körperregionen die charakteristischen proliferativen Veränderungen (Proliferation ist Zellwachstum, Anm.). Derzeit sind mehr als 100 menschenpathogene Papilloma-Viren bekannt." Nicht alle der Viren sind gleich gefährlich. Die wichtigsten Hochrisiko-HPV-Stämme sind die Typen 16, 18 und 33. Das Problem: Selbst wenn infizierte Frauen regelmäßig zur Abstrichuntersuchung zum GynäkologInnen gehen und dabei unauffällige Befunde heraus kommen, kann sie ein hohes Risiko für die Entwicklung eines Zervixkarzinoms treffen. Umgekehrt könnte man bei nicht infizierten Frauen eventuell die Untersuchungshäufigkeit - empfohlen ist ein Abstrich pro Jahr - verringern. Mit modernen Labortests lässt sich eine HPV-Infektion leicht erkennen und qualifizieren. In Österreich sollte laut Kainz der zusätzliche Test bei unklaren Abstrichergebnissen und zur genaueren Risikoeinschätzung verwendet werden. (APA)