International
Deutsche Wirtschaft fordert stärkere Beteiligung am NS-Opferfonds
Noch 2000 Firmen sollen sich an Zwangsarbeiter-Entschädigung beteiligen
Hannover - Der Sprecher der Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft, Wolfgang Gibowski, hat eine stärkere
Beteiligung deutscher Unternehmen am Entschädigungsfonds für ehemalige NS-Zwangsarbeiter angemahnt. Der
Stiftungsinitiative lägen zurzeit Zusagen von 850 deutschen Unternehmen vor, die sich mit rund 2,4 Milliarden Mark (1,227
Mrd. Euro/16,9 Mrd. S) an dem Fonds beteiligen wollten, sagte Gibowski am Donnerstag in Hannover. Um die von der
Wirtschaft zugesagte Summe von fünf Milliarden Mark zu erreichen, müssten noch rund 2000 weitere, vor allem kleinere,
Unternehmen in den Fonds einzahlen.
Gegenwärtig erklärten täglich 30 bis 50 Firmen ihren Beitritt zu der Stiftungsinitiative, hieß es. Bei einer Einzahlung von
einem Tausendstel des Jahresumsatzes in den Fonds kämen auf die Unternehmen in keinem Fall Nachforderungen zu,
betonte Gibowski. Die Stiftungsinitiative wolle die fünf Milliarden Mark bis zum Sommer beisammen haben.
Da die Initiative eine Sache der gesamten deutschen Wirtschaft sei, müssten sich auch Unternehmen beteiligen, die erst
nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet worden seien, forderte Gibowski. Vor allem im Südwesten und im Osten sei die
Beteiligung noch gering. Der Verband der Metallindustriellen Niedersachsens forderte auf einer Veranstaltung mit Gibowski
alle seine 250 Mitgliedsfirmen auf, der Stiftungsinitiative beizutreten.
(APA/AP)