Geschlechterpolitik
SPÖ-Frauen wollen Regierungsvorhaben nicht akzeptieren
Barbara Prammer kündigt Widerstand gegen die Pensionspläne an
Wien - Der Widerstand gegen die Pensionspläne der Bundesregierung wird in der SPÖ und den ihr
nahestehenden Interessensvertretungen von Tag zu Tag größer. Am Freitag deponierte die stellvertretende
SP-Bundesobfrau und Frauenvorsitzende Barbara Prammer: "Das werden wir nicht
einfach so zur Kenntnis nehmen, das ist Sozialabbau pur."
Prammer bezieht sich konkret auf den neuen Sozialbericht, der das "erschütternde Bild" aufzeige, wonach
Frauen nach wie vor niedrigere Pensionen haben als Männer. Umso unglaublicher, so Prammer, dass die
Regierung Maßnahmen beschließen will, die in erster Linie gegen die Frauen ausgerichtet seien. Abschläge
bei 45 Beitragsjahren überhaupt nur zu überlegen, sei für Prammer "blanker Zynismus". Prammer wörtlich:
"Da hätten die Frauen ja mit zehn Jahren schon arbeiten müssen, aber auch dieser Regierung muss klar
sein, dass Kinderarbeit verboten ist."
Wie sich der Widerstand gegen die Regierungsvorhaben konkret gestalten könnte, wird derzeit noch
überlegt, für Prammer sind "verschiedene Formen denkbar". Der Regierung, so die stellvertretende
Bundesobfrau, sei es offensichtlich sehr gelegen gekommen, dass die Expertenvorschläge noch drastischer
ausgefallen sind, als die Vorhaben im Koalitionspakt. "Wir werden das nicht hinnehmen", schloss
Prammer. (APA)