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Das Unglück hatte sich bei einem Stahlabstich gegen 12.00 Uhr ereignet

Foto: APA/ BOEHLER-UDDEHOLM AG

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Graz/Kapfenberg/Wien - Zu einem schweren Unglück ist es Freitagmittag im Böhler-Stahlwerk in Kapfenberg gekommen. Bei einer explosionsartigen Verpuffung in einer offenen Gießpfanne war 1.800 Grad heißer flüssiger Stahl in die Halle geschleudert worden - drei Arbeiter waren sofort tot, ein vierter Kollege starb kurze Zeit später auf dem Transport ins Krankenhaus. Drei Männer erlitten schwerste Verbrennungen. Einer der Schwerstverletzten wurde nach Wien geflogen und erlag am Sonntag Nachmittag ebenfalls seinen Verletzungen. Zu einer Gefährdung der Anrainer und der Umwelt war es nicht gekommen.

Ermittler entdecken mögliche Ursache

Die Ermittler der Kriminalabteilung des Landesgendarmeriekommandos Steiermark haben am Samstag eine erste mögliche Ursache für das Unglück im Böhler Edelstahlwerk in Kapfenberg bekannt gegeben. Demnach dürfte am Freitag während des Abstiches in der Umfüllpfanne Restfeuchtigkeit vorhanden gewesen sein. Diese habe in Verbindung mit dem flüssigen Stahl zur Explosion geführt, so die Ermittler.

Durch die Explosion wurde die auf dem flüssigen Stahl schwimmende glühend heiße Schlacke rund 20 Meter weggeschleudert und traf die um Umkreis befindlichen Arbeiter. Dadurch wurden vier Arbeiter getötet und drei zum Teil schwer verletzt. Bei den Toten handelt es sich laut Kriminalabteilung um einen 42 Jahre alten Mann aus Mürzhofen, einen 28-jährigen und einen 25-jährigen Kindberger sowie einen 22 Jahre alten Mann aus Pernegg.

Akute Lebensgefahr

Bei den beiden Verletzten, die in das LKH Bruck/Mur eingeliefert wurden, handelt es sich um einen 54 Jahre alten Mann aus Krieglach und einen 41-jährigen Kapfenberger. Ein 25-jähriger Werksarbeiter aus Knittelfeld wird im AKH Wien behandelt. Er schwebte am Samstag nach Auskunft einer Spitalssprecherin weiter in akuter Lebensgefahr. Der 25-Jährige ist in künstlichen Tiefschlaf versetzt worden. Über den Gesundheitszustand der anderen Verletzten war vorerst nichts zu erfahren.

Die Ermittlungen nach der Unfallursache dürften sich noch einige Zeit hinziehen, da erst der Stahl in der Produktionshalle abkühlen muss. Die Arbeiten in der Werkshalle sollen in dieser Zeit auf jeden Fall ruhen, hatte es am Freitagabend seitens der Unternehmensleitung geheißen.(APA)