Brüssel - Die EU-Kommission hat die Übernahme der auch in Österreich tätigen französischen Parfümerie-Kette Marionnaud durch ein Unternehmen des Hongkonger Mischkonzerns Hutchinson Whampoa genehmigt. Durch die Übernahme seien nur geringfügige Überschneidungen von Geschäftstätigkeiten beider Seiten verbunden, erklärte die Behörde am Freitag in Brüssel. Damit sei kein spürbarer Nachteil für den Wettbewerb zu erwarten.

95 Filialen in Österreich

Durch den Kauf von Marionnaud wird Hutchison Whampoa zum weltgrößten Kosmetikanbieter. Marionnaud steuert dafür 566 Filialen in Frankreich, 173 in Spanien, 138 in Italien, 103 in der Schweiz und 95 in Österreich bei. Abgewickelt wird die Übernahme von Marionnaud durch die zum Konzern gehörende Einzelhandelskette AS Watson, die in Europa vor allem über den Absatz von Gesundheits- und Schönheitsartikeln in Drogerieketten tätig ist.

Unter dem Handelsnahmen ICI Paris XL bietet Watson in den Niederlanden, Belgien und Luxemburg Parfumerie-und Kosmetikartikel an. In Großbritannien ist Watson mit den Ketten Superdrug und Savers vertreten. Überschneidungen im Kosmetikbereich gibt es mit Marionnaud in Tschechien, Polen und Ungarn.

Nettoverlust

Marionnaud hat für das Geschäftsjahr 2004 einen Nettoverlust von 88 Mio. Euro gemeldet, zu dem ein außerordentlicher Verlust von 99 Mio. Euro dazu kommt. Im Dezember 2004 war Marionnaud von seinen Rechnungsprüfern gezwungen worden, in der Buchhaltung Fehler im Ausmaß von 93 Mio. Euro zu korrigieren. Daraus ergab sich für das erste Halbjahr des Vorjahres ein Nettoverlust von 78,96 Mio. Euro. (APA)