Medien
Posttarife: Ein Bischof appelliert an den Kanzler
Mit einem Appell, die Abschaffung des begünstigen Zeitungsversand-Tarifes für gemeinnützige
Organisationen zu überdenken und damit auch "die Meinungsvielfalt zu erhalten", hat sich jetzt der Vorsitzende der
"Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission", Weihbischof
Heinrich Fasching, an Bundeskanzler Wolfgang Schüssel gewandt.
Kirchliche Einrichtungen, deren Ziel die Förderung entwicklungspolitischer und missionarischer Anliegen ist, müssten mit
Bedauern feststellen, dass die mediale Verkündigung christlicher Werte sowie missionarische Bewusstseinsbildung und
christliche Solidarität durch die Kürzungspläne "bedroht und gefährdet sind", so Fasching in seinem Brief an Schüssel.
Die Abschaffung des begünstigten Post-Zeitungstarifs würde auch jene Nichtregierungsorgansationen betreffen, die
"wichtige Partner der öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit" sind und deren Mittel "ohnehin schon beträchtlich gekürzt
wurden". Besonders betroffen wären laut Fasching die Katholische Männerbewegung, die Katholische Frauenbewegung,
der Österreichische Entwicklungsdienst (ÖED), die Bildungsarbeit der Diözesankommissionen für Entwicklung und
Mission, die Päpstlichen Missionswerke "Missio", die Caritas Österreichs, die Dreikönigsaktion, die
Missionsverkehrsarbeitsgemeinschaft MIVA sowie viele Zeitschriften von Missionsorden.
Wörtlich heißt es in dem Schreiben Weihbischof Faschings an den Bundeskanzler: "Wir ersuchen Sie dringend und
umgehend, die Arbeit jener Medien sicher zu stellen die sich für mehr Solidarität und Pluaralismus einsetzen, damit
hinkünftig nicht nur Mediengiganten und Kommunikationsmultis übrig bleiben. Vor allem auch im Sinne der vielen Menschen
- nicht zuletzt der Spenderinnen und Spender -, die durch diese kirchlichen Netzwerke erreicht werden, ersuchen wir Sie,
eine echte christlich-solidarische Entscheidung zu treffen, die direkt und indirekt in Österreich und in den ärmsten Ländern
den sozial Schwächsten und Ausgegrenzten zu Gute kommt." (APA)