"Wochen und Monate"
Die genaue Ursache festzustellen dürfte, laut dem steirischen Sicherheitsdirektor Josef Klamminger "noch Wochen und Monate" dauern. Wie Böhler-Edelstahl-Geschäftsührer Hans Weygand sagte, sei bei dem Unglück "flüssiger Stahl unkontrolliert ausgetreten". Zum Zeitpunkt des Unfalls hätten sich sieben Arbeiter der Frühschicht im Bereich der Pfannengrube befunden.
Wie Hans-Peter Fauland, dem Leiter des Stahlwerkbetriebs, schilderte, sei es zu dem Austritt gekommen, als vom Elektroofen geschmolzener Stahl in die Gießpfanne gegossen wurde. Dabei oder kurz danach sei es zu der verhängnisvollen Reaktion gekommen. Ob es sich dabei um eine chemische Reaktion oder eine Verpuffung handelte, konnte von den Experten noch nicht gesagt werden.
Abkühlphase
Nach den Worten von Vorstand Stix und den Ermittlern der Kriminalabteilung des Landesgendarmeriekommandos werde man eine rasche Ursachenklärung in die Wege leiten. Geschäftsführer Weygand gab allerdings zu bedenken, dass der so genannte Abstich bei rund 1.600 Grad Celsius erfolge. Man müsse jetzt die Abkühlphase abwarten.
Pro Woche werden 60 bis 80 Chargen im Volumen einer Pfanne abgegossen. Die Gusspfanne sei nach oben hin offen, seit Jahrzehnten werde laut Weygand so gearbeitet, und bisher sei noch nie etwas passiert.
Hohes Tempo
Laut Notarzt Oliver Fadenberger hätten die Verletzten sowohl Rauchgasvergiftungen davongetragen als auch Brandverletzungen erlitten. Man könne davon ausgehen, dass bei den getöteten Arbeitern "alles in einem sehr, sehr hohen Tempo" gegangen sei.
Die Identität der Opfer werde mit Rücksicht auf die Angehörigen nicht bekannt gegeben, so die Behördenvertreter. Mitgeteilt wurde lediglich, dass es sich um Arbeiter im Alter von 22 bis 54 Jahren handelt, darunter auch Familienväter. Bezirkshauptmann Berhard Preiner: "Die psychologische Betreuung der Angehörigen sowie auch der betroffenen Kollegen ist durch die Kriseninterventionsteams von Rotem Kreuz und Land Steiermark sichergestellt."