Berlin - Über fünf Links gelangt man von der Internet-Homepage der deutschen Bundesregierung in die Berliner Homosexuellen-Szene. Wie Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye am Freitag in Berlin freimütig einräumte, wurde das Bundespresseamt durch Recherchen einer Illustrierten auf diesen Umstand aufmerksam gemacht. "Durchaus mit einigem Amüsement verfolgt die Bundesregierung die Bemühungen einiger Boulevardblätter, sich mit dem Thema Internet zu befassen", kommentierte der Regierungssprecher diese und ähnliche vermeintlich skandalöse Enthüllungen der vergangenen Tage. Wo die bisher unbekannte Verbindung herkommt, erläuterte Heye wie folgt: Von der Homepage der Bundesregierung gibt es jeweils einen Link zu allen Bundesländern, so auch nach Berlin. Von der Website des Berliner Senats gelangt man über Zwischenstufen auch zum Medienangebot der Hauptstadt, darunter zur - laut Heye "durchaus seriösen" - Homosexuellen-Zeitung "Siegessäule" und ihrem Kleinanzeigen-Angebot. Dieses beinhalte, wie bei anderen Blättern, auch zwielichtige Kleinanzeigen. Trotz der Versuche, "die Bundesregierung zum Promotor der einen oder anderen Schmuddelecke zu machen", halte die Regierung weiterhin daran fest, das Internet als modernes und zukunftsträchtiges Informationsmedium zu nutzen, betonte Heye. Er fügte aber hinzu: "Man braucht eben, um durch diesen Dschungel zu kommen, auch eine Machete." Dies gelte wie für alle Angebote im World Wide Web eben auch für Verbindungen von der Regierungs-Homepage. In den vergangenen Tagen waren Vorwürfe wegen Links zu Schmuddel-Websites unter anderem gegen das Familienministerium laut geworden. (APA)