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Grafik: Archiv
Ein kanadischer Professor für Rechtsfragen hat sich die Zahlen der Musikindustrie vorgenommen und überprüft, ob die Aussagen der Branche, dass man aufgrund von File Sharing massive Verluste verzeichne, der Realität entsprechen. Und zumindest am kanadischen Beispiel sieht sich Michael Geist davon überzeugt, dass dem nicht so ist, im Gegenteil würden KünstlerInnen alles in allem sogar mehr Geld bekommen als in den Jahren zuvor.

Mythos

Geist geht in seinem Aufsatz den "P2P-Mythen" nach und wirft der Musikindustrie vor, diese äußerst selektiv und teilweise auch schlicht falsch zu präsentieren. So hat Geist anhand der - von der Branche selbst veröffentlichten - monatlichen Verkaufszahlen die Verkaufsrückgänge der letzten fünf Jahre bei CDs nachgerechnet und kommt damit auf 431,7 Millionen kanadische Dollar, die Musikindustrie selbst spricht von nicht nachvollziehbaren 2 Milliarden kanadischen Dollar.

Selektive Wahrnehmung

Hinzukommt noch, dass diese Zahlen die Verschiebung der Verkäufe auf andere Medien - wie DVD, Handys oder Internet - vollkommen außer Acht lassen. Weiters werden auch die Rückgänge bei den CD-Preisen in keiner Weise berücksichtigt. Alles zusammengefasst bleibt für die KünstlerInnen - die ja selbst nur einen kleinen Teil der Einnahmen abbekommen - nur ein minimales Minus, aus dem nach Einberechnung der Erhöhung der Urheberrechtsabgaben sogar ein leichtes plus wird. (red)