London - Elf große Handelskonzerne aus Europa und den USA schmieden unter dem Namen WorldWide Retail Exchange eine weltweite Börse zum Warenaustausch über das Internet. Damit solle der größte virtuelle Handelsplatz der Welt entstehen, erklärte die britische Großhandelskette Tesco als Allianzmitglied am Freitag in London. Zusammengerechnet stehen die Partner demnach für einen Gesamtumsatz von mehr als 300 Mrd. Euro (4.128 Mrd. S) und 30.000 Geschäfte. Mehr als 100.000 Zulieferer und Partner seien von der Allianz betroffen, der die britischen Gruppen Marks and Spencer, Safeway und Kingfisher angehören sowie die US-Firmen Albertson's, CVS, K-Mart, und Target, die französischen Ketten Casino und Auchan und die niederländische Royal Ahold. Dem neuen Bündnis wird sich demnach auch noch das französisch-belgische Handelsunternehmen Cora anschließen. Tesco zufolge sollen über die nun gestartete WorldWide Retail Exchange die Warenströme der Einzelhändler unter anderem bei Lebensmitteln gesteuert werden. Es handele sich um einen offenen Markt aus einer Datenautobahn mit Zufahrt für alle und vertraulichen Informationen etwa über Preise und Sonderangeboten zwischen Käufern und Verkäufern. Die erwarteten Investitionen von 100 Mill. Euro in den ersten Jahren sollten schnell durch Einsparungen mehr als wettgemacht werden. Einen Monat zuvor hatten sich bereits die US-Gruppe Sears und der französische Carrefour-Konzern zu einem Internet-Handelsplatz namens GlobalNetXchange (GNX) verbündet. Der deutsche Metro-Konzern, die britische Gruppe Sainsbury und die US-Firma Kroger hatte sich dieser Allianz angeschlossen, die für Einkäufe im Wert von 175 Mrd. Dollar (183 Mrd. Euro/2.521 Mrd. S) bei 50.000 Zulieferern steht. (APA)