Wer schneller fährt, ist schneller dort – diese Gleichung ist mit Vorsicht zu genießen, rechnet Gerd Sammer von der Universität für Bodenkultur vor.

Fährt man allein 160 Stundenkilometer statt 130, ist man auf einer 50 Kilometer langen Autobahnstrecke (entspricht ungefähr Wien–St. Pölten) zwar um 4,3 Minuten schneller. Sind aber andere, langsamere Autos auf der Straße, sinkt die Durchschnittsgeschwindigkeit.

Die Folge: Man ist nur noch 2,3 Minuten schneller, weil nicht durchgängig 160 gefahren werden kann. Geht man dann noch von der im Alltag üblichen Tür-zu- Tür-Version aus, bei denen 30 Prozent der 50 Kilometer nicht auf der Autobahn, sondern auf anderen Straßen gefahren werden, sinkt der Zeitgewinn auf magere 1,6 Minuten, die man früher in der Arbeit oder zu Hause ist. Und dass nur in „Schwachlastzeiten“, wenn die Autobahnauslastung unter 30 Prozent liegt. (moe, DER STANDARD Printausgabe, 13.04.2005)