Vorbereitung auf Basel II
Die Mindeststandards sollen das Risikomanagement bei Banken verbessern und "einen Beitrag leisten, den gefährlichen Wettbewerb über Sicherheit und Risiko einzudämmen", meinen hingegen die FMA-Vorstände Kurt Pribil und Heinrich Traumüller am Mittwoch in einer Presseaussendung. Sie sehen die Standards als Vorbereitung auf Basel II, der ab Anfang 2007 wirksamen neuen Banken-Eigenkapitalanforderungen. Entscheidend ist für Traumüller jedoch nicht, "wie das Ziel erreicht wird, sondern, dass es erreicht wird".
"Ungeachtet der substanziellen Fortschritte bleiben die grundsätzlichen Bedenken gegen diese Standards aufrecht", so der Chef der Bundeskreditsparte Bank und Versicherung in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Herbert Pichler, am Mittwoch ebenfalls in einer Presseaussendung. Zumindest seien aber in Gesprächen mit der FMA "unrealistische Vorstellungen" ausgeräumt worden.
Banken: Eingriffe in Organisationsstruktur der Kreditinstitute
Grundsätzlich betonen die Mindeststandards, die in Konsultation mit der Kreditwirtschaft erarbeitet worden sind, laut FMA die Verantwortlichkeit der Geschäftsleitung, verlangen nach einer schriftlichen Risikostrategie und verpflichten, vor neuartigen Geschäften angemessene Konzepte zu erarbeiten. Zudem pocht die FMA auf die organisatorische Trennung zwischen denjenigen, die Kredite verkaufen, und jenen, die auf ordnungsgemäße Rückzahlung achten.
Diese "Eingriffe in die Organisationsstruktur der Kreditinstitute" sind den Banken ebenfalls ein Dorn im Auge. Pichler hegt Zweifel an der Richtigkeit diese Konzepts. Darüber hinaus hält er die Bezeichnung als Mindeststandards für verwirrend. Diese sind nämlich juristisch nicht bindend, sondern haben bloß Empfehlungscharakter. Die FMA-Vorstände unterstreichen jedoch, dass sie deren Einhaltung dennoch sehr wohl erwarten.