Am 16. März schrieb Dichands Anwalt Tassilo Wallentin der WAZ: Der deutsche Medienkonzern und Hälfteeigner von Krone und Kurier möge seine Verpflichtung zum Schadenersatz anerkennen und weiteres (aus Dichands Sicht) vertragswidriges Handeln unterlassen. Der zweite Wunsch ist eher theoretisch, räumt Wallentin im Gespräch mit dem STANDARD ein: "Die faktische Situation, dass der U-Express bereits eingestellt ist, ist leider gegeben." Bleibt der Schadenersatz in bisher ungenannter Höhe.
Dichand wollte weitermachen
Die Mediaprint gab den U-Express heraus. In dieser Tochter von Krone und Kurier entscheiden Dichand, WAZ sowie Raiffeisen als knapper Mehrheitsgesellschafter des Kurier. Das Projekt war bis 31. März 2004 befristet, Dichand wollte weitermachen, die WAZ und schließlich auch Raiffeisen entschieden dagegen. Zu Unrecht, meint Dichand, sieht den Wert seiner Beteiligungen geschmälert und sich dadurch geschädigt.
Anwalt schließt neues Gerichtsverfahren nicht aus
Bis 4. April gab Wallentin der WAZ Zeit, Dichands Schadenersatz anzuerkennen. Sonst "wird ohne weitere Verständigung gerichtlich gegen Sie vorgegangen", heißt es in seinem Brief. Wallentin über die Antwort: "Die WAZ hat die Anerkennung abgelehnt und will so weitermachen wie bisher." Sie dürfte davon ausgehen, dass es für die Einstellung des U-Express keinen formalen Beschluss brauchte, weil das Projekt auf drei Jahre befristet war. Raiffeisen behelligt Wallentin nicht: "Die vertragliche Bindung trifft primär WAZ und Dichand." Klagt er tatsächlich? "Eine gerichtliche Auseinandersetzung ist jetzt nicht mehr ausgeschlossen." In WAZ-Kreisen kann man sich "nicht vorstellen, dass Dichand das allen Ernstes einklagen will".
Dichand darf ohne Okay der WAZ keine Zeitung gründen