Die Insolvenzverwalter kündigten am Freitag die Kündigung von 5.000 der 6.000 Beschäftigten an. Das große Rover-Werk in Birmingham wird stillgelegt. Zuvor waren die Übernahmeverhandlungen mit der chinesischen Shanghai Automotive Industrial Corporation (SAIC) endgültig gescheitert. "Das ist ein furchtbarer Schlag", sagte Premierminister Tony Blair, der einen Wahlkampfaufritt abbrach, um sich auf den Weg nach Birmingham zu machen.
Hilfspaket für Arbeiter
"Wir haben alles getan, was wir konnten", sagte Industrieministerin Patricia Hewitt. Blair sagte den Arbeitern ein Hilfspaket zu. Der Chef der Transportgewerkschaft TWGU, Tony Woodley, sprach von einer "katastrophalen Entwicklung". Die schlimmsten Befürchtungen hätten sich bewahrheitet. Auch die etwa 18.000 Beschäftigten bei Rovers Zulieferfirmen schauten nun in eine "düstere Zukunft", sagte er.
Die Produktion in Birmingham war bereits vor gut einer Woche eingestellt worden. Nach Angaben der Insolvenzverwalter machte Rover zuletzt pro Monat einen Verlust von bis zu 25 Mio. Pfund (36,7 Mio. Euro) "Es gibt keine realistische Aussicht, ausreichend finanzielle Mittel zu bekommen, um die Belegschaft zu halten", stellte der Insolvenzverwalter Ian Powell von PricewaterhouseCoopers am Freitag fest.
Kredit wurde noch am Sonntag gewährt
Die Regierung Blair hatte Rover am vergangenen Sonntag einen Kredit von 6,5 Mio. Pfund (9,5 Mio. Euro) gewährt, damit die Insolvenzverwalter die Beschäftigten diese Woche entlohnen konnten. In den vergangenen Tagen hatte die Regierung versucht, das chinesische Staatsunternehmen SAIC doch noch für eine Übernahme zu gewinnen. Die Verluste von Rover seien für SAIC aber einfach zu hoch gewesen, begründete Hewitt das Scheitern der Übernahmeverhandlungen. Das Ende des Unternehmens fällt mitten in den Wahlkampf. Blair möchte Anfang Mai erneut als Premierminister bestätigt werden.