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DaimlerChrysler hat den Prozess gegen seinen ehemaligen US-Großaktionär Kirk Kerkorian gewonnen - bleibt aber auf den Prozess-Kosten sitzen

Foto: APA/EPA/Harry Melchert
Hamburg - Obwohl DaimlerChrysler den Schadenersatzprozess gegen seinen ehemaligen US-Großaktionär Kirk Kerkorian gewonnen hat, bleibt der Autokonzern auf seinen Prozesskosten sitzen. "Es gibt da keine Kompensation für uns", sagte ein Sprecher in der Konzernzentrale in Stuttgart der "Financial Times Deutschland" (Montag).

"Anders als in Deutschland, wo der Gewinner dem Verlierer seine Kosten erstattet, muss in den USA jeder seine Prozesskosten selber tragen." Experten zufolge dürften die Kosten, die der Konzern selbst nicht nennt, bei über 25 Mio. Dollar (19,4 Mio. Euro) liegen.

Kerkorian, der mit seiner Investmentgesellschaft Tracinda einst größter Aktionär von Chrysler war, hatte zwei Jahre nach der Fusion von Daimler-Benz und Chrysler Klage eingereicht und Schadenersatz in Milliardenhöhe verlangt. Er beschuldigte das Unternehmen aus Stuttgart, den Zusammenschluss mit Chrysler 1998 von Anfang an als Übernahme und nicht als Fusion unter Gleichen geplant zu haben. Deshalb hätte ihm ein höherer Aufschlag auf den Aktienpreis zugestanden. Er hatte den Prozess kürzlich aber verloren.

Bau von Montagewerk in Russland geplant

DaimlerChrysler erwägt einem Bericht der Wirtschaftszeitung "Wedomosti" zufolge den Bau eines Montagewerks in Russland für etwa 100 Mio. Dollar (77,7 Mio. Euro). DaimlerChrysler werde möglicherweise ein Werk in der Region um Sankt Petersburg errichten, berichtete die Zeitung weiter unter Berufung auf Kreise im russischen Wirtschaftsministerium.

Das Blatt zitierte Experten, wonach die Kapazität des Werks bei 20.000 Fahrzeugen im Jahr liegen könne. In der Region Sankt Petersburg hat bereits Ford ein Werk errichtet. Dem russischen Wirtschaftsministerium zufolge will Toyota dort ein Montagewerk mit einer Kapazität von rund 100.000 Fahrzeugen bauen.

Durch den Wegfall der bisherigen Einfuhrzölle auf Autoteile von zwölf Prozent ist der Standort Russland für die Autokonzerne attraktiver geworden. Bei den steigenden Einkommen im Land haben die ausländischen Autokonzerne ihren Absatz in Russland im vergangenen Jahr um 80 Prozent steigern können. In diesem Jahr wird eine Zunahme von 50 Prozent erwartet. (APA/dpa/Reuters)