Vatikan soll Unteilbarkeit Chinas anerkennen
Die Volksrepublik China sei "willens, die Beziehungen zum Vatikan zu verbessern und auch zu normalisieren", sagte Liu Jianchao, der stellvertretende Direktor der Informationsabteilung des Außenministeriums, der im Vorfeld des China-Besuchs von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel die österreichische Journalistengruppe empfing. Er fuhr fort: "Daher verlangen wir, dass der Vatikan die Unteilbarkeit Chinas, das heißt, die Ein-China-Politik, anerkennt, nämlich dass die Volksrepublik für ganz China steht."
Das kommunistische China erkennt die Autorität des Papstes nicht an, in der staatlichen "patriotischen Kirche" dürfen die Bischöfe daher nicht vom Papst ernannt werden. Die Zahl der Katholiken in der offiziellen Kirche wird auf rund fünf Millionen geschätzt, die Zahl jener, die im Untergrund und trotz Verfolgung loyal zum Papst stehen, auf vier bis zwölf Millionen. Die "patriotischen" Katholiken in China hatten für den verstorbenen Papst gebetet, in dem sie zumindest ein religiöses Oberhaupt sehen.
Eingeschränkte Religionsfreiheit
Im Jahresbericht über "Fortschritte bei den Menschenrechten", den der chinesische Staatsrat vergangene Woche veröffentlichte, heißt es trotz Kritik von außen zur Verfolgung von Rom-treuen Katholiken lediglich: "Bürger genießen das Recht auf Religionsfreiheit in Übereinstimmung mit dem Gesetz."