Kanungu - Tausende Menschen haben am Sonntag in Uganda auf einer Trauerfeier von den bisher mehr als 900 bekannt gewordenen Opfern der Weltuntergangssekte "Bewegung für die Wiedereinsetzung der Zehn Gebote" Abschied genommen. Vizepräsidentin Speciosa Kazibwe nannte die Urheber dieser Tragödie, für die die ehemaligen Sektenführer verantwortlich gemacht werden, "teuflische Kriminelle". Es wird vermutet, dass sie geflohen sind. Der Brand einer Kirche der Sekte am 17. März, bei dem 530 Menschen starben, war zuerst als Massenselbstmord gewertet worden. Seitdem aber in der Nähe der Kirche sechs Ermordete gefunden wurden, ermittelt die Polizei wegen Massenmordes. Inzwischen wurden auf mehreren Anwesen der Sekte fast tausend Tote gefunden. Mindestens eines der Grundstücke in der Nähe der Mondberge muss noch durchsucht werden. Ein früheres Sektenmitglied berichtete am Sonntag, nachdem sich Weltuntergangsvorhersagen nicht erfüllt hätten, habe es Unruhe unter den Mitgliedern gegeben. Möglicherweise sei dies auch der Auslöser für die Morde gewesen. Nachdem sich die Vorhersage der Sektenführer, daß die Welt am 31. Dezember 1999 untergehen werde, nicht erfüllt habe, hätten einige Mitglieder ihre Besitztümer zurückverlangt, die sie vorher der Sekte übertragen hatten, berichtete der 17-jährige Peter Ahimbisibwe. Wer immer danach gefragt habe, sei verschwunden. (APA/AP)