Jaras Palatin Manfred Linzmaier leitet ab sofort das Training, während Jara multifunktionell die Lage checkt. Wenn das nur gut geht - denn Salzburgs Truppe ist nicht besser als die Bregenzer Multi-Chaos-Partie, der Vorsprung in der Tabelle ist mini-kulti.
Fußball
<B>Skoceks Zeitlupe:</B> Multi-Millionen-Männer
Salzburgs Multi-Kulti-Kicker brauchen dank Mateschitz' Einstieg nichts mehr fürchten...
Salzburgs Multi-Kulti-Kicker brauchen dank Didi Mateschitz' Einstieg nichts mehr fürchten. Steigen sie ab, sind sie die multipelsten Deppen und gefährden Salzburgs glänzende Mini-Kulti-Zukunft. Steigen sie nicht ab, wird sie der Dank des Vereins und seines Sponsors kaum erreichen, denn Mateschitz und Trainer Kurt Jara stellen eine neue Mannschaft zusammen, die im kommenden Spieljahr Dritter werden soll. Mindestens. Ob das die aktuellen, vielsprachigen Auslaufmodelle in Salzburg beflügelt?
Es hätte freilich kaum Sinn gemacht, mit dem multiplen Machtwechsel zu warten. Jara und sein Team brauchen eine multivariable Vorbereitungszeit auf die multiplen Anforderungen der kommenden Saison. Jara hat in Tirol mit zwei Meistertiteln (und einem quasi als Nachlass) gezeigt, dass er effizient arbeiten kann, wenn ihm jeder Wunsch von den Lippen abgelesen wird. In Deutschland beim HSV und bei Kaiserslautern musste er multikulturell haushalten - und tat sich prompt multimäßig hart. Jetzt ist er wieder dort, wo das Geld rinnt wie Multimüll, dafür ist schon die Präsenz von Franz Beckenbauer ein Indiz. Leicht wird's dennoch nicht. Mateschitz und Red Bull wollen nicht die Bitterkeit des Misserfolgs schmecken. Multi-Multi-Sportsponsoring mit Kicken und Formel 1 ist für Mateschitz ein Test seiner Zauberkraft. Jara gilt als Minimalist der Vielfalt. Eine eiskalt minimalistische Gegenposition zum speedig-kultigen Traummulti Zaubertrank.
(DER STANDARD, Printausgabe, Freitag, 22. April 2005)