Washington - Der US-Geheimdienst CIA hat einem US-Fernsehbericht zufolge einen deutschen Staatsbürger sechs Wochen lang festgehalten, nachdem festgestellt wurde, dass er keinen Kontakt zum Terrornetzwerk al-Qaeda (Al Kaida) hatte. Die damalige Sicherheitsberaterin von US-Präsident George W. Bush und heutige Außenministerin Condoleezza Rice habe zudem die Freilassung des aus dem Libanon stammenden Deutschen Khaled el-Masri angeordnet, berichtete der Sender NBC am Donnerstag.

Masri hat angegeben, an Silvester 2003 in Mazedonien entführt und nach Afghanistan geflogen worden zu sein. Er hat Vorwürfe geäußert, bei seinen Vernehmungen geschlagen worden zu sein. Außerdem seien ihm Drogen verabreicht worden.

Gleicher Name

Masri war verdächtigt worden, Kontakte zur Extremistenorganisation al-Qaeda von Osama bin Laden zu haben. Er wurde im Mai 2004 in Albanien freigelassen. Dem NBC-Bericht zufolge war er festgenommen worden, weil sein Name dem eines in Afghanistan ausgebildeten Anhänger al-Qaedas entsprach. Sein deutscher Pass sei für eine Fälschung gehalten worden. Unter Berufung auf hochrangige US-Vertreter berichtete NBC weiter, die CIA habe festgestellt, Masri sei der falsche Mann, nachdem der deutsche Pass sich als echt erwies. Auch der damalige CIA-Chef George Tenet soll über den Fehler informiert worden sein.

Während darüber beraten worden sei, wie man mit der Panne umgehen solle, sei Masri weitere sechs Wochen in einem CIA-Gefängnis festgehalten worden. Der Fall habe auch Rice erreicht, die die sofortige Freilassung angeordnet habe - zwei Mal, bevor man Masri wirklich habe ziehen lassen. Ein Vertreter der CIA wollte dazu keine Stellung nehmen. (APA/Reuters)