Absolut am Limit
53.000 Besucher sahen das spektakuläre Duell zwischen den beiden Mitsubishi-Piloten, am Ende fehlten dem Lokalmatador Baumschlager 10,1 Sekunden auf den Kärntner. Mörtl machte damit seine Ankündigung war, den Titelverteidiger diesmal auch vor seiner Haustüre in die Schranken zu weisen. „Es war ein absolut toller Zweikampf. Sowohl Raimund als auch ich waren absolut am Limit unterwegs. Ein kleiner Fehler hat sofort zu einem Führungswechsel geführt. Ich hoffe, auch die Zuschauer waren von diesem Zweikampf begeistert, mir hat er jedenfalls viel Spaß bereitet.“
Aber auch Baumschlager sprach von einer tollen Auseinandersetzung: „Ich hatte gehofft, heute am Schlusstag nochmals entscheidend angreifen zu können, was teilweise auch gelungen ist. Die Vorentscheidung fiel für mich auf der SP 14, wo ich ursprünglich einen Motorschaden vermutete, dann aber feststellte, dass die Benzinpumpe den Geist aufgegeben hat. Ich musste auf die zweite Pumpe umschalten und habe so mehr als sieben Sekunden verloren. Trotzdem war ich mit meiner Leistung zufrieden und hoffe jetzt auf die nächsten Rallyes.“
Zufrieden mit seiner Leistung war auch der Dritte der Rallye im Raum Pyhrn Eisenwurzen, David Doppelreiter. „Nach der katastrophalen Premiere im Lavanttal, bin ich jetzt schon ganz zufrieden. Je länger die Rallye gedauert hat, desto besser bin ich in Schuss gekommen. Zumindest vier Bestzeiten sprechen dafür“ meinte der Lenker eines Skoda Octavia WRC. Der Ausfall von Krisztian Hideg, ein Differentialschaden stoppte den Ungarn, ermöglichte Andreas Waldherr im VW KitCar mit Platz vier seine beste Saisonplatzierung. Letztes Jahr hatte er noch den dritten Platz bei diesem Staatsmeisterschaftslauf belegt.
Spannung in der Gruppe N
Viel Spannung brachte die Gruppe N. Der Sieg von Hermann Gassner fiel zwar letztendlich recht deutlich aus, dahinter ging es jedoch recht knapp zu. Ernst Haneder, Franz Wittmann jun. und Toto Wolff lieferten sich packende Kämpfe, teilweise waren sie nur durch Sekundenbruchteile getrennt. Gar nicht nach Wunsch lief es im Raum Kirchberg für Kris Rosenberger, der nach einem Ausritt in SP 12 seinen Gruppe N Subaru abstellen musste. Eine überaus beeindruckende Leistung lieferte Dieselsieger Hannes Danzinger ab, der alle 17 Sonderprüfungen für sich entschied.
Zusätzlich zum Staatsmeisterschaftslauf präsentierte Organisationsleiter und Ex-Staatsmeister Raphael Sperrer den Fans in Oberösterreich einen weiteren Leckerbissen. Neben den heimischen Rallyeassen gab es legendäre, ältere Rallyeautos, darunter Ex-Weltmeister Björn Waldegaard mit einem Toyota, zu sehen. Weiters waren im Rahmen der Castrol Rallye Trophy historische Autos unterwegs. Sperrer möchte im nächsten Jahr einen von der FIA protegierten EM-Lauf in die Region bringen. (lesa)
Endstand der Dunlop-Pyhrn-Eisenwurzen-Rallye nach 17 Sonderprüfungen - 3. Lauf zur österreichischen Rallye-Meisterschaft:
Ausgefallen u.a.: Krisztian Hideg (HUN), Kris Rosenberger (AUT), Martin Zellhofer (AUT)
Dieselwertung: 1. Danziger/Kral (AUT) VW Golf - 2. Böhm/Schmirl (AUT) Fiat Stilo - 3. Pfeiffenberger/Sztachovics (AUT) Seat Ibiza
ÖM-Stand (3): 1. Mörtl 44 Punkte - 2. Baumschlager 34 - 3. Krisztian Hideg (HUN) 19 - 4. Waldherr und Manfred Stohl (AUT) Mitsubishi je 18 - 6. Beppo Harrach (AUT) 15
Gruppe N: 1. Gassner 36 - 2. Haneder 28 - 3. Martin Zellhofer 26
Nächster Lauf: Bosch Super Plus-Rallye (20./21. Mai) im Raum Pinggau/Hartberg