Bei Protestkundgebungen wurden indes elf Menschen getötet. Weitere 95 Menschen wurden verletzt. Bereits am Dienstag, nachdem die Wahlkommission bekannt gegeben hatte, dass der Sohn des 38 Jahre lang regierenden Diktators Gnassingbé Eyadema, Fauré Gnassingbé (39), die Wahlen mit 60,22 Prozent gewonnen habe, eskalierte die Gewalt auf der Straße.
Ausschreitungen
Sicherheitskräfte gingen mit Tränengas und Gummigeschoßen gegen Jugendliche vor, die Straßenbarrieren aus Autoreifen aufgebaut und in Flammen gesetzt hatten. Die Opposition sprach von "massivem Wahlbetrug" und weigerte sich, das Ergebnis anzuerkennen. Tatsächlich konnten Stimmzettel aus rund 700 der 5000 Wahllokale nicht ausgezählt werden, da sie bei Ausschreitungen am Sonntag vernichtet wurden.
Anhänger Akitanis versammelten sich am Dienstag in dem Viertel Be, der Oppositionshochburg in Lomé und skandierten: "Sie haben uns den Sieg gestohlen." Akitani hatte bei der Wahl 38,19 Prozent der Stimmen bekommen. Bereits vor der Wahl monierte die Opposition, dass es zu organisiertem Betrug gekommen sei, und erklärte die Wahlen für nichtig.
Repression
Fauré Gnassingbé, der der Partei seines Vaters, Rassemblement du Peuple Togolais (RPT), angehört, kann sich auf die Unterstützung des Militärs verlassen. Nach dem Tod seines Vaters am 5. Februar dieses Jahres - dieser hatte mittels Repression das Land regiert - wurde Gnassingbé junior vom Militär putschartig zum Präsidenten ernannt. Erst durch internationalen Druck, insbesondere von der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas, trat er zurück und Wahlen wurden ausgeschrieben. Sein Motto war: "Bleibt der Erinnerung an meinen Vater treu!"
Keine nationale Einheit
Der aussichtsreiche Oppositionsführer Gilchrist Olympio durfte nicht bei den Wahlen antreten, weil er sich zuvor im Exil in Frankreich aufgehalten hatte. Olympio distanzierte sich nun von der am Montag mit Gnassingbé geschlossenen Vereinbarung, wonach es eine Regierung der nationalen Einheit geben sollte. "Ich kann mit 90-prozentiger Sicherheit sagen, dass wir nicht in diese Regierung eintreten werden."