Wien - In 36 getesten Eau-de-Parfums-Marken wurden gesundheitsschädliche Stoffen gefunden. Die Umweltschutzorganisation hat die Produkte von einem unabhängigen Labor auf Chemikalien testen lassen. "Alle untersuchten Proben waren positiv", erklärte Greenpeace.

Verbot

In 35 von 36 getesteten Parfums waren Phthalate enthalten. In 13 der untersuchten Produkte wurde das Phthalat DEHP nachgewiesen. Der Verkauf von kosmetischen Mitteln, die DEHP enthalten, ist laut Greenpeace seit 1. April 2005 EU-weit untersagt. Auch seit ersten April verbotene Phthalate BBP und DBP wurden in mehreren Parfums nachgewiesen. Die untersuchten Produkte waren allerdings noch vor dem In-Kraft-Treten des EU-Verbots gekauft worden.

Viele Phthalate sind erlaubt

Es stimme auch nicht, dass DEHP verboten sei, erklärte Christian Gründling vom Fachverband der chemischen Industrie. Aber auf Grund der negativen Auswirkungen ab einer bestimmten Konzentration würden die Hersteller auf Substitute zurückgreifen.

Greenpeace würde "globalisieren" und "Äpfel mit Birnen" vergleichen, erklärten Christian Gründling und der Chefchemiker Erich Leitner. Man habe ein einzelnes Phthalat herausgenommen und dessen negative Eigenschaften ab einer bestimmen Konzentration auf eine ganze Gruppe übertragen. "Viele Phthalate wurden von der EU klar zur Verwendung freigegeben", so Gründling. Es gebe hier keine Gesundheitsgefahren. "Außerdem werden alle Produkte, die in Österreich auf den Markt kommen, behördlich geprüft", betonte Leitner.

Zudem betonte der Branchensprecher, dass man Greenpeace ein Gespräch angeboten habe. Das sei von der Umweltorganisation nicht wahrgenommen worden.

Greenpeace foredrt Markttests

Greenpeace forderte Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (V) auf, umgehend alle Parfums auf dem Markt testen zu lassen. Produkte mit illegalen Substanzen müssten umgehend zurück gerufen werden.(APA)