Jerusalem - Unter den wachsamen und kritischen Augen der israelischen Polizei sind in der vergangenen Woche rund 350 Hacker aus der ganzen Welt in Tel Aviv zu einem Meinungsaustausch zusammengetroffen. "Nebenbei" wurden auch einige Web-Seiten geknackt - mit dem Wissen der betroffenen Unternehmen, die ihren Internet-Auftritt für sicher gehalten hatten. Während die Polizei eine Einladung der Veranstalter zur Diskussion ablehnte, kam der Abgeordnete und frühere Wissenschaftsminister Michael Eitan. Er mahnte die vielfach jugendlichen Teilnehmer der Konferenz, die Freiheiten des Internets zu nutzen, diese aber nicht zu missbrauchen. Prominenter Hacker einstündiger Befragung am Flughafen unterzogen Nach Israel gekommen war auch der US-Hacker John Draper, der sich ob seiner "Berühmtheit" am Flughafen eine einstündige Befragung durch die Polizei gefallen lassen musste. Draper, der auch den Namen "Captain Crunch" trägt, gehört zu den Urhebern des Hackerphänomens. 1971 fand er heraus, dass man mit einer bestimmten Spielzeugpfeife genau den nötigen Ton treffen kann, um eine freie Telefonleitung zu bekommen. Draper versuchte in Tel Aviv auch wieder einmal klar zu stellen, dass Hacker Personen seien, die sich um die Verbesserung von Programmen bemühen. "Sie brechen nicht in Computer ein. Das sind Cracker." Tests der Hacker ergaben im übrigen, dass in Israel genauso wie im Rest der Welt 28 Prozent des Internets unsicher sind. Die Hackversuche waren dabei völlig legal, da die Firmen ihre Web-Seiten für die Angriffe zur Verfügung gestellt hatten. (APA/AP)