Afrika
Liberia: Frauen von UNO-Soldaten sexuell missbraucht
Interne Ermittlungen bestätigten Verdacht
New York - UNO-Soldaten haben nach Angaben eines
Sprechers der Vereinten Nationen in Liberia Frauen und Mädchen
sexuell misshandelt und ausgebeutet. Erste Ermittlungen hätten einige
der Vorwürfe gegen die Friedenstruppen erhärtet, andere nicht, sagte
UNO-Sprecher Stephane Dujarric am Freitag in New York. Die Vorwürfe
reichten vom Austausch von Waren, Geld oder Dienstleistungen für Sex
bis zur sexuellen Ausbeutung von Minderjährigen. Sowohl die
zuständige UNO-Behörde in New York als auch die Friedensmission in
Liberia ergriffen die nötigen Maßnahmen, sagte Dujarric. Ähnliche Vorwürfe wurden bereits gegen UNO-Soldaten und -Beschäftigte in Friedensmissionen in Bosnien, dem Kosovo,
Kambodscha, Osttimor und dem Kongo erhoben. Die Vereinten Nationen
behandelten dieses Thema mit äußerster Ernsthaftigkeit, sagte
Dujarric. Es sei zu erwarten, dass die Zahl der Vorwürfe im Zuge der
Ermittlungen noch steigen werde. Im März empfahl ein Gremium der
Vereinten Nationen als Reaktion auf Fälle sexuellen Missbrauchs von
Schutzbefohlenen Reformen bei den UNO-Friedenstruppen. Vorgeschlagen
wurde unter anderem, den Sold oder das Gehalt von Schuldigen
einzubehalten und die Entsendestaaten zu verpflichten, Verdächtige
vor Gericht zu stellen. (APA/AP)