Auf der Messe Amiga2000 in St. Louis hat die Firma Amiga ein neues Betriebssystem in
Verbindung mit einem passenden PC präsentiert. Das von der
Tao-Gruppe
entwickelte
Amiga-OS läuft gehostet auf einem Linux-Kernel, Tao stellt die Oberfläche bereit.
Die neue Plattform soll auf allen Prozessoren laufen: derzeit werden nach Angaben der Firma
x86, PowerPC, AMD, MIPS, ARM und SH4 unterstützt, und selbst vor Mobil-Geräten will
Amiga nicht Halt machen. Zudem könnten Besitzer eines alten Amiga das Betriebssystem mit
einer PowerPC-Karte auf ihrem Rechner nutzen, sagte Amiga-Mitarbeiter Tyschtschenko
gegenüber
c't
.
Absichtlich billigerer PC als Basis
Die Entwicklermaschine enthält einen 500 MHz AMD K6 mit 64 MB RAM und
GeForce-256-Grafikkarte. In zwei bis vier Wochen soll das komplette System erhältlich sein.
Amiga habe absichtlich einen weniger leistungsfähigen, dafür billigeren PC als Basis gewählt,
hieß es, um der Entwicklergemeinde und Amiga-Fans das Experiment schmackhaft zu
machen. Die Entwicklersoftware könne auch ohne PC über die
Amiga-Homepage
bezogen
werden, jedoch gebe es dafür keinen Support.
In etwa einem Jahr will die Firma schließlich ein neues Amiga-System für Endanwender auf
den Markt bringen. Um die Entwicklung von Applikationen für seine Plattform zu fördern, hat
Amiga unter anderem Kooperationen mit Red Hat, Sun Microsystems und Corel angekündigt.
Angeblich sind bereits über hundert Anwendungen in Arbeit. (Heise)