Jerusalem - Radikale Palästinenser haben am Montag vom Gaza-Streifen aus zwei Kassam-Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert. Nach israelischen Militärangaben schlugen die beiden Geschoße am Rande der israelischen Stadt Sderot ein, ohne jedoch Schaden anzurichten.

Im März hatten sich die wichtigsten Palästinenser-Gruppierungen zu einer Waffenruhe bis Ende des Jahres bereit erklärt. Ein ähnlicher Bruch der Vereinbarung Ende April war damals vom palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas scharf verurteilt worden.

Palästinenser-Polizei nimmt Hamas-Mitglieder nach Gefecht fest

Die palästinensische Polizei hat nach einem Feuergefecht mit Hamas-Angehörigen zwei Mitglieder der radikalen Gruppe festgenommen. Ein Sprecher des palästinensischen Innenministeriums sagte am Dienstag, die Männer seien in der Nacht unterwegs gewesen, um Raketen auf israelische Ziele abzufeuern. Als die Polizei ihr Auto angehalten habe, hätten sie das Feuer eröffnet. "Die Polizisten brachten die Lage unter Kontrolle, beschlagnahmten das Auto, nahmen die Bewaffneten fest und stellten ihre Waffen sicher", sagte der Sprecher.

Die Hamas wies die Darstellung zurück. Weder hätten ihre Mitglieder Raketen abfeuern wollen noch hätten sie als Erste das Feuer eröffnet. "Wir verlangen eine Freilassung der Männer, um die Geschlossenheit der Palästinenser zu wahren", sagte ein Hamas-Sprecher.

Es war der erste Zusammenstoß zwischen palästinensischen Sicherheitskräften und radikalen Gruppen, seitdem Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas angeordnet hatte, die Waffenruhe mit Israel mit einer "eisernen Faust" zu wahren. Auch die Hamas hat sich dem Gewaltverzicht angeschlossen. Die Gruppe hat sich der Vernichtung Israels verschrieben. Israel hat seinerseits Zurückhaltung angekündigt. Die wiederholt von einzelnen Gefechten und Anschlägen unterbrochene Ruhe gilt als Voraussetzung für Fortschritte im Nahost-Frieden. (APA)