"Gewaltsame Zwischenfälle wie dieser werden unser Streben nach Frieden nicht beeinflussen", sagte Gedi nach der Explosion in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz. Er glaube, die Granate sei aus Versehen explodiert und nicht gegen ihn gerichtet gewesen. "Ich werde meine Aktivitäten fortsetzen", sagte er.
Sprengsatz am Körper
Der Leibwächter eines lokalen Milizenführers hatte den Sprengsatz am Körper getragen. Ob dieser absichtlich gezündet wurde oder versehentlich explodierte, war nach offiziellen Angaben zunächst unklar. Zu der Veranstaltung waren mehrere tausend Menschen gekommen; sie flohen in Panik aus dem Stadion.
Mitarbeiter Gedis sagten nach der Explosion, es sei unklar, ob es sich um einen Selbstmordanschlag oder überhaupt um ein Attentat handelte. Der Leibwächter, der die Bombe bei sich trug, starb bei der Detonation. Die Polizei hatte unmittelbar nach dem Anschlag acht Tote gemeldet, sieben weitere Menschen erlagen kurz darauf im Krankenhaus ihren Verletzungen. Vier Verletzte befanden sich nach Krankenhausangaben in kritischem Zustand.
Regierung in Kenia
Gedi war erst am Freitag in Mogadischu eingetroffen; wegen der unsicheren Lage in Somalia hält sich die Regierung im Nachbarland Kenia auf. In dem am Horn von Afrika gelegenen Land stürzten Clanchefs 1991 den Präsidenten Mohammed Siad Barre. Seitdem wurden bei Kämpfen bis zu 500.000 Menschen getötet; eine funktionierende Regierung gibt es nicht mehr. Die jetzige Übergangsregierung trat ihr Amt im vergangenen Jahr an.
In seiner vor der Explosion im Stadion von Mogadischu gehaltenen Rede stellte Gedi in Aussicht, seine Regierung werde im Fall eines Übersiedelns nach Somalia möglicherweise doch in der Hauptstadt ihren Sitz nehmen. Dafür müsse aber zunächst die Sicherheitslage verbessert werden, sagte der Übergangs-Regierungschef. Gedis ursprünglicher Plan, die Regierung in den Städten Baidoa und Jowhar anzusiedeln, ist in Somalia sehr umstritten.